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Wir müssen endlich handeln, damit die Welt Ziele hat. Dritte Spiekerooger KlimaGespräche
Dokumentation
von Irene Antoni-Komar und weiteren, herausgegeben von Reinhard Pfriem„Wir müssen endlich handeln, damit die Welt Ziele hat.“ Unter diesem Motto standen die 3. Spiekerooger Klimagespräche, die am 19.11.2011 in der Kogge auf der grünen Nordseeinsel zu Ende gingen. Drei Tage lang beschäftigten sich rund 30 Menschen aus den Bereichen Wissenschaft, Beratung, Design, Publizistik, verschiedenen gesellschaftlichen Organisationen und Initiativen mit der Frage, wie wir endlich angemessen mit der Bewältigung des Klimawandels umgehen können. Eine große Rolle spielte dabei die Diskussion, wie die vielfältigen Akteure, die sich in der jüngeren Vergangenheit auf den Weg für eine bessere Gesellschaft gemacht haben, erfolgreicher und über ihre jeweiligen thematischen Felder hinaus zusammenarbeiten können. In unterschiedlichen Gruppen wurden nicht nur in der Kogge, sondern auch auf dem Weg zu Strandkörben am Nordstrand Gespräche geführt über akteursbezogene Modelle des Wandels, über neue Leitbilder und deren Entwicklung, über die Veränderung von Strukturen und Institutionen, über den Umgang mit Widerständen und unter dem Titel „In Beziehung sein“ über Praktiken jenseits von Individuum und Kollektiv. Einige Stichworte zu den Ergebnissen: Ziele müssen konkreter formuliert werden statt allgemeine Werte auszugeben, vorangehende Minderheiten müssen gestärkt werden, die Erfolgsbedingungen von Veränderungsprozessen müssen präziser analysiert und evaluiert werden, alternative Professionelle müssen professioneller eingesetzt werden, mehr gemeinsam an der „weißen Leinwand“ arbeiten = auf Entdeckungsreise gehen, negative externe Effekte müssen transparenter gemacht werden, u. a. durch Heranziehen über Zufallsauswahl müssen Bürgerinnen und Bürger insbesondere kommunal mehr an Entscheidungsprozessen beteiligt werden, nachhaltigere Lösungen müssen besser angereizt und privilegiert werden (Förderung bis zur kritischen Masse, ab der sich die Veränderung von selber trägt), unternehmerische Strategien müssen sich an Lebensstilen und Praktiken orientieren statt an Produkten, Leitbilder müssen aus Chancen Tatsachen machen können, Leitbilder sollen polarisieren und zu Handlungen befähigen, wichtiger denn je ist: sich stören – sich trauen – sich ansteckenDie „Schule für die Künstler/innen des Wandel“ ist am 19. November 2011 in der Spiekerooger Kogge gegründet worden: „Die Kunst des Veränderns lernen und die Muster des Wandels verstehen!“ Zahlreiche weitere praktische und konkrete Vorschläge wurden erarbeitet, die demnächst in einer wieder reich bebilderten Publikation zusammengefasst werden, in einigen Tagen aber auch schon auf www. spiekerooger-klimagespraeche. de zu finden sind. Höhepunkt des öffentlichen Teils war am Freitagabend die Aufführung der Inszenierung „Hans im Glück“ vom Bremer Theaterlabor, mit dem die Spiekerooger Klimagespräche auch in den nächsten Jahren weiter zusammenarbeiten werden. Die 4. Spiekerooger Klimagespräche werden am 22.-24. November 2012 wieder in der Kogge auf Spiekeroog stattfinden.