Das Planzeichen als visuelle Variable von Ulrich Uehlein | Ein Beitrag zur theoretischen Fundierung und methodischen Operationalisierung der kartographischen Informationscodierung in der raumbezogenen Umweltplanung | ISBN 9783866640023

Das Planzeichen als visuelle Variable

Ein Beitrag zur theoretischen Fundierung und methodischen Operationalisierung der kartographischen Informationscodierung in der raumbezogenen Umweltplanung

von Ulrich Uehlein
Buchcover Das Planzeichen als visuelle Variable | Ulrich Uehlein | EAN 9783866640023 | ISBN 3-86664-002-1 | ISBN 978-3-86664-002-3

Das Planzeichen als visuelle Variable

Ein Beitrag zur theoretischen Fundierung und methodischen Operationalisierung der kartographischen Informationscodierung in der raumbezogenen Umweltplanung

von Ulrich Uehlein
Die Karte in der raumbezogenen Umweltplanung erfüllt die Funktion der Protokollierung des Planungsprozesses und fixiert getroffene Entscheidungen über Ziele und Planungsmaßnahmen lagebezogen. Wichtige Planungstypen der raumbezogenen Umweltplanung werden vorgestellt. Die Konkretheit von Plandarstellung und Planaussage wird durch den gewählten Zeichenmaßstab bestimmt, der sich aus dem Rechtsauftrag oder Anlass der Planung ableitet. In der Karte werden Inhalte aus dem System „Sprache“ unter Berücksichtigung von Struktur- und Ähnlichkeitsmerkmalen in das System „Grafik“ übertragen. Diese Beziehung manifestiert sich im Planzeichen und seiner Bedeutung, also dem Legendentext. Ausgangspunkt der Betrachtung bilden die allgemeinen Grundlagen der Semiotik in ihrer spezifischen Anwendung auf die Informationsvermittlung in der thematischen Kartographie. An neun Planungstypen der raumbezogenen Umweltplanung werden der Aufbau des Kartenbildes und seine graphischenDarstellungsmittel nach einheitlichen Prinzipien untersucht. Hierzu wurden reale Planausschnitte von Projekten aus dem eigenen Planungsbüro verwendet. Die grundsätzlichen Gesetzmäßigkeiten der Karte als Modell der Wirklichkeit und Fragen der Generalisierung und Abschichtung von Zeichen und Planungsaussagen werden angesprochen und an Beispielen erläutert. Die bestehenden rechtlichen Vorgaben und die wichtigsten Musterplanungen und Planzeichensammlungen der Umweltplanung werden vorgestellt und kritisch gewürdigt.
Die graphischen Variablen: Farbe, Form, Größe, Richtung, Muster und Helligkeit (Raster/Schraffur) werden in typischen Kartenanwendungen vorgestellt. Für die wichtigsten Variablen: Farbe, Form und Schraffur (sog. Farb-Muster-Variable) werden grundsätzliche Anwendungsprinzipien aus der Kunstund Gestalttheorie und der visuellen Kommunikation auf planerische Anwendungsbeispiele abgeleitet.
Die Festlegung der Variable „Farbe“ erfolgt mittels bekannter Farbenordnungen und Farbfrequenzsystemen, und es werden geeignete Modelle und Vorgehensweisen für die professionelle Farbreferenzierung empfohlen. Kulturraumbedingte Farbassoziationen und in anderen Bildsprachen bereits bediente Seherwartungen (z. B. Computer-Benutzeroberflächen, Werbung) werden auf ihre Unterstützung bei der Zeichencodierung untersucht.
Die Variable „Form“ wird aus den Prinzipien der Figurbildung und -trennung (z. B. Gestaltgesetze) abgeleitet. Zur Erweiterung von Planzeichen werden gruppengenerierende Konstruktionsverfahren auf Basis harmonischer Teilungsverfahren oder der Rasterbildung vorgestellt. Dabei werden auch aktuelle Entwicklungen und Probleme der GIS- und internetbasierten Zeichenentwicklung im gestalttheoretischen Zusammenhang angesprochen.
Die allgemeinen Prinzipien mehrstufiger Schlüssel- und Klassenbildung werden in ihrer möglichen Anwendung auf die Regelungsinhalte der Umweltplanung vorgestellt, für die Anwendung von Farben und Formen werden Vorschläge unterbreitet. Ein graphisches Konzept und ein Bauplan von Planzeichen werden am Beispiel der veröffentlichten Grundlagen der Zeichen der Unfallverhütungsvorschriften erläutert, da von keiner Zeichensammlung der Umweltplanung entsprechende Ausführungen bekannt sind. Zur Ableitung von „Behälterbegriffen“ und „Leitvariablen“ werden semantische und graphische Trennungsregeln angewendet.
Planzeichen bezeichnen Planinhalte. Insofern wird eine Qualifizierung der Planzeichenanwendung auch Auswirkungen auf die darstellbaren und darzustellenden Inhalte aufweisen. Hierzu werden grundsätzliche Vorschläge zur einheitlichen Festlegung der Legendentexte als Ansatz zur Standardisierung von Planaussagen vorbereitet.
Dem Sujet verpflichtet, enthält das Werk 155 zumeist farbige Abbildungen und Tabellen.