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Bergmänische Musikkultur im Harz
von Lutz WilleMusik nahm in der Lebens- und Arbeitswelt der Bergleute einen breiten Raum ein. Sie trug zur Gemeinschaftsbildung bei und war zugleich ihr lebendiger Ausdruck. Gesungen wurde auf dem Weg zu den Gruben, auf der Fahrkunst, vor Ort, in der Kirche. Instrumentalmusik kam bei Bergmänischen Aufwartungen, auf privaten und Berg-Festen oder bei geselligen Beisammensein hinzu. Dieser Hang zu Gesang und Instrumentalmusik führte zu einer bergmänischen Musikkultur, die über Jahrhunderte den Harz geprägt hat. Es entwickelten sich berufstypische Tänze und Lieder, andächtige, fromme Bergchoräle, es entstanden Bergsänger-Gemeinschaften sowie Berg- und Hüttenkapellen, ein dilettantischer, d. h. nebenberuflicher Instrumentenbau wurde ausgeübt. Der Bergmannstand war Schöpfer, Träger und Gesalter dieser kulturellen Phänomene. Sie werden in diesem Buch erstmals zusammenfassend beschrieben. Ein Quellenwerk zur bergmännischen Musikkultur im Harz, das neben seiner wissenschaftlichen Bedeutung ud Bedürfnissen der Praxis gerecht wird