Ein Kirschkern im März von Peter Kurzeck | ISBN 9783878779353

Ein Kirschkern im März

von Peter Kurzeck
Buchcover Ein Kirschkern im März | Peter Kurzeck | EAN 9783878779353 | ISBN 3-87877-935-6 | ISBN 978-3-87877-935-3
März 1984. Immer im März in Deutschland gibt es einpaar erste warme Tage, haben der Erzähler und seineviereinhalbjährige Tochter im vorigen Buch an einemSamstag im März, noch im Nachwinter, zueinander gesagtund dann ein ganzes Buch lang darauf gewartet. Und jetzt? Sind das jetzt die Tage, die wir gemeint haben? Erwarungsvoll, hell und wirklich liegen die Wege voruns. Das Leben ruft. Von jetzt an, denkst du, werden alleTage so sein. So machen sie sich auf den Weg. Nach Übers Eis und Als Gast der dritte Band von Kurzecksgroßer autobiographisch-poetischer Chronik. Und dazu als ehemalige Gegenwart die Geschichte derNachkriegszeit. Immer im März in Deutschland die erstenwarmen Tage, aber bleiben nicht. Trotzdem werdender Erzähler und die Welt am Ende des Buchs noch einmalgerettet. Immer im März wird die Welt uns zurückgeschenkt.'Wer die vorangegangen beiden Bände gelesen hat, kennt auch den Hauptschauplatz, Frankfurt am Mainin den achtziger Jahren. Der Erzähler lebt in Trennung, als Gast ohne eigene Wohnung bei Freunden in einemDachgeschoß im vornehmen Westend. Täglich geht erden Weg von dort nach Bockenheim, um die Tochterzu sehen, manchmal durchwandert er andere Stadtviertel, täglich beschreibt er seine Erlebnisse und spinnt inseiner Phantasie das Gesehene und Erlebte fort. (…) Allemalwiderspricht Kurzecks Schreiben der Vorstellungvom linear fortschreitenden, meßbaren Charakter derZeit. Der subjektive Aspekt des Zeitbewußtseins wirddurch die schwelgerische Versenkung in das Sich-Ereignende, ins Erhoffte, Erwünschte oder Erträumte wieins Gefürchtete und Schmerzende zergliedert.'Beate Tröger, F. A. Z.'Kurzecks Prosa ist stilistisch so einzigartig, in ihrermusikalischen Prägnanz mit nichts in der gegenwärtigendeutschsprachigen Literatur vergleichbar, daß erzu den wenigen Autoren gehört, bei denen die völligeFixiertheit aufs Private keinen unangenehmen Beigeschmackdes Eskapismus enthält. Vielmehr gelingtes Kurzeck durch das ständige Wiederaufgreifen vonMotiven, Sätzen und Bilderm über Bücher hinweg, ein fugenartig komponiertes Geflecht aus Bezügenzu schaffen, dank dem der Mikrokosmos aus nur wenigenStraßen und Personen im Raum Frankfurt zumexemplarischen Abbild der Conditio Humana wird, dasgar nicht mehr als Erinnerungsliteratur fungiert, sonderfast schon in Beckett-Tradition den ganzen historischenDekor abgeschält hat. Als Wesentliches bleibtder einzelne übrig, nackt, ängstlich und trotz scheinbarbedingungslos vorherrschender Subjektivität zugleichexemplarisch.' Martin Büsser, junge Welt'Es ist spannend, sich als Leser dieses Autors zu beobachten. Läuft man denn selbst halb blind durch die Weltund womöglich durchs Leben?'Gabriele v. Arnim, Tages-Anzeiger

Ein Kirschkern im März

von Peter Kurzeck
Peter Kurzeck ist mit dem 'Preis der Literaturhäuser' 2004 ausgezeichnet worden. Damit ist Kurzeck der dritte Träger dieses Preises. Die Programmleiterinnen und Programmleiter der Literaturhäuser Berlin, Hamburg, Frankfurt, Salzburg, München, Köln, Basel und Stuttgart haben den neuen Preisträger am Freitag Nachmittag auf der Leipziger Buchmesse bekannt gegeben.
'Die Faszination entsteht in dem Moment, in dem man in das Labyrinth seiner Beobachtungen eintaucht: Mit disparaten, minutiösen Aufzeichnungen gelingt es Peter Kurzeck, Motive, Bilder, Augenblicke seines Lebens, Menschen in Kneipen und Wohngemeinschaften in einer offenen Erzählstruktur zu inventarisieren. Seit Jahren verknüpft und verschränkt Peter Kurzeck so seine mittlerweile neun Bücher zu einem einzigartigen monumentalen Erinnerungswerk und zu einem einzigen autobiographischen Zeitroman, der von der Nachkriegszeit bis in die achtziger Jahre, und geographisch von Staufenberg bei Gießen bis nach Frankfurt am Main reicht, zu dessen gründlichstem Beobachter er wurde – so auch in seinem neuen Buch.' (Aus der Begründung der Jury)
Nach 'Übers Eis' und 'Als Gast' der dritte Band von Kurzecks großer autobiographisch-poetischer Chronik des Jahres 1984. Und dazu als ehemalige Gegenwart die Geschichte der Nachkriegszeit. Immer im März in Deutschland die ersten warmen Tage, aber bleiben nicht. Trotzdem werden der Erzähler und die Welt am Ende des Buches noch einmal gerettet. Immer im März wird die Welt uns zurückgeschenkt.