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Das Geschehen
Am 13. Januar 1975 gelingt es dem Ost- Berliner Ingenieur-Ökonom Wolfgang Defort, aus der Strafvollzugseinrichtung Cottbus auszubrechen, wo er wegen „Republikflucht“ inhaftiert war. Er wandert in Richtung der polnischen Grenze nach Osten. Gegen 18 Uhr des gleichen Tages steht er vor der Tür des Pfarrhauses in Eulo/Forst und bittet um Fluchthilfe. Der ortsansässige Pfarrer, der das Unternehmen für ausichtslos hält, zieht zwei Kollegen aus Nachbarorten ins Vertrauen. Da man eine weitere Flucht für chancenlos und lebensgefährlich hält und bereits etliche Mitwisser gefährdet sind, benachrichtigen zwei der Pfarrer ohne Wissen von Wolfgang Defort das Volkspolizeikreisamt Forst. Eine erneute Gerichtsverhandlung erhöht das Strafmaß für den entflohenen Häftling um zehn Monate. Am 14. September 1977 wird Wolfgang Defort - auch mit kirchlicher Hilfe - in die Bundesrepublik entlassen.
Das Buch Unmittelbar nach der Freilassung von Wolfgang Defort entflammt in der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit eine heftige Diskussion. Die Tagespresse spricht von Verrat, Feigheit, hinterhältiger Mißachtung des Gebotes der Nächstenliebe, Handlangern des Staates. Die zuständige Kirchenleitung gesteht den diskreditierten Pfarrern ein Handeln „aus einer letzten Verantwortung“ zu. Friedrich Winter schildert den Fall Defort anhand einer genauen Dokumentation. Beim differenzierten Betrachten der Ereignisse wird deutlich, daß es keine Schwarz-Weiß- Antworten gibt, wenn es um die persönliche Verantwortung kirchlicher Amtsträger in einem totalitären Staat geht.
Der Autor Friedrich Winter, Dr. theol., geb.1927 in Soest/Westfalen, ab 1964 Dozent für Praktische Theologie am Ost-Berliner Sprachenkonvikt (Kirchliche Hochschule). Von 1973 bis 1984 war er Propst im Konsistorium der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg (Ost) und von 1986 bis 1991 Präsident der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union (Ost).
Das Buch Unmittelbar nach der Freilassung von Wolfgang Defort entflammt in der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit eine heftige Diskussion. Die Tagespresse spricht von Verrat, Feigheit, hinterhältiger Mißachtung des Gebotes der Nächstenliebe, Handlangern des Staates. Die zuständige Kirchenleitung gesteht den diskreditierten Pfarrern ein Handeln „aus einer letzten Verantwortung“ zu. Friedrich Winter schildert den Fall Defort anhand einer genauen Dokumentation. Beim differenzierten Betrachten der Ereignisse wird deutlich, daß es keine Schwarz-Weiß- Antworten gibt, wenn es um die persönliche Verantwortung kirchlicher Amtsträger in einem totalitären Staat geht.
Der Autor Friedrich Winter, Dr. theol., geb.1927 in Soest/Westfalen, ab 1964 Dozent für Praktische Theologie am Ost-Berliner Sprachenkonvikt (Kirchliche Hochschule). Von 1973 bis 1984 war er Propst im Konsistorium der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg (Ost) und von 1986 bis 1991 Präsident der Kirchenkanzlei der Evangelischen Kirche der Union (Ost).