
„In den letzten Jahren hat sich die Indogermanistik nicht nur modernen Syntaxtheorien zunehmend geöffnet, sondern auch die Pragmatik und der immense Einfluss, den pragmatische Faktoren auf Prosodie, Morphologie, Lexik und Syntax haben, werden mittlerweile schon fast routinemäßig in die Fragestellungen mit einbezogen, was sich ebenso wie bei den syntaktischen Theorien als fruchtbar erweist. Dass es sich dabei mitunter „nur“ um die Übertragung alter Erkenntnisse in ein moderneres Gewand handelt, tut dem Nutzen des Ansatzes keinen Abbruch.
Vergleichsweise rasch sind nun die Vorträge der ersten Tagung erschienen, die sich explizit und ausschließlich den Pragmatischen Kategorien in der Indogermanistik und in altindogermanischen Sprachen gewidmet hat. Dass die Methoden der Allgemeinen Sprachwissenschaft hier wie auch sonst nicht immer eins zu eins übertragbar sind, versteht sich aufgrund der Verschiedenartigkeit der Untersuchungscorpora von selbst. So ist die Prosodie nicht mehr gesprochener Sprachen für uns weitgehend unzugänglich: damit bleibt ein wesentliches Mittel der Informationsstrukturierung in gesprochenen Sprachen eine Black box für uns. Dass Forschung in diesem Bereich der altindogermanischen Sprachen dennoch nicht sinnlos ist, illustriert der zu besprechende Band eindrucksvoll.“
Irene Balles
In: Kratylos. 56 (2011). S. 84-93.
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“Il s’agit donc là d’un ouvrage d’un intérêt majeur, tant par la richesse des différentes contributions qui y sont présentées que par son sujet, particulièrement novatuer dans les recherches indo-euopéenes. Il illustre tout l’intérêt que présente l’interface entre la pragmatique et d’autres domaines comme la morphologie, la syntaxe et la sémantique.”
Éric Dieu
In: Bulletin de la Société de Linguistique de Paris. 105/2. S. 178-183.