Hugo Distler in Strausberg von Till Sailer | Die letzten Jahre des Komponisten der „Weihnachtgeschichte“. Texte - Gespräche - Briefe | ISBN 9783896267870

Hugo Distler in Strausberg

Die letzten Jahre des Komponisten der „Weihnachtgeschichte“. Texte - Gespräche - Briefe

von Till Sailer
Buchcover Hugo Distler in Strausberg | Till Sailer | EAN 9783896267870 | ISBN 3-89626-787-6 | ISBN 978-3-89626-787-0
Interessenten für Biographien von Komponisten im 20. Jahrhundert

Hugo Distler in Strausberg

Die letzten Jahre des Komponisten der „Weihnachtgeschichte“. Texte - Gespräche - Briefe

von Till Sailer
Leben und Werk des Komponisten Hugo Distler (1908 – 1942) sind untrennbar mit Strausberg, seinem letzten Wohnort, verbunden. Das wurde mir bewusst, als ich einige Jahre in der brandenburgischen Kleinstadt lebte und auf den Komponisten aufmerksam wurde. Seitdem schlug sich mein wachsendes Interesse für die Biographie des Frühverstorbenen in mehreren Beiträgen nieder, beginnend mit dem kleinen Text „Gedenktafel für Hugo Distler“ von 1985, der unter den kulturpolitischen Verhältnissen der DDR allerdings kaum ein Echo fand. Nach der Wende von 1989/90 fiel mir und anderen Mitgliedern der Strausberger „Initiativgruppe Kultur und Kunst“ unerwartete Verantwortung zu. Die bevorstehenden Feierlichkeiten zum 50. Todestag des Komponisten in seinem letzten Wohnort verlangten unverzügliches Handeln. Gemeinsam mit dem Musikpädagogen Christian Braun, der später die „Musikschule Hugo Distler e. V.“ gründete, mit Superintendent Jürgen Riebesel, Museumsleiterin Herma Klar und anderen engagierten Helfern organisierten wir die „Hugo-Distler-Ehrung“ Strausberg 1992. Bereits im Vorfeld kam es für mich zur persönlichen Begegnung mit Waltraut Distler, der Witwe des Komponisten, der sich die Bekanntschaft mit den drei Kindern des Ehepaars anschloss. Es folgten Kontakte zu Bruno Grusnick, dem Freund, und Klaus Fischer-Dieskau, dem Schüler des Komponisten sowie zu weiteren Distler-Kennern wie Ursula Herrmann, Hans-Joachim Rotzsch und Lothar Kirchbaum, die sich mir dankenswerterweise als Gesprächspartner für das Radio-Feature „Ein Erbe in zwei Händen“ zur Verfügung stellten. Mit der Zeit kam ein umfangreiches biographisches Material zusammen, das, die letzten Lebensjahre Distlers einkreist und damit auf Strausberg konzentriert ist. Der 100. Geburtstag des Komponisten am 24. Juni 2008 war Anlass dafür, dieses Material zu sichten, eine Auswahl zu treffen und diese u. a. durch einen Rückblick auf die Distler-Rezeption in Ost und West zu ergänzen. Besonders wichtig erschien es mir, die aufgezeichneten Gespräche, die mich gewissermaßen zu einer vollständigen Drucklegung verpflichteten, öffentlich zugänglich zu machen. Zur Veröffentlichung, bei der meine Frau, Dr. Sybille Sailer, mir hilfreich zur Seite stand, bewog mich besonders auch der Umstand, dass sich in dieser Publikation die politische Entwicklung der Jahre nach 1940 bzw. nach 1990 spiegelt und so, über den musikhistorischen Aspekt hinaus, ein Stück Strausberger Geschichte aufbewahrt wird. Damit möchte ich der Stadt Strausberg als meinem ehemaligen Wohnort meinen Dank abstatten. Wichtigstes Anliegen war es freilich, das Bild eines bemerkenswerten Künstlers und würdigen Fortsetzers großer Musiktraditionen schärfen und abrunden zu helfen.