Löcher im Eisernen Vorhang. Theateraustausch zwischen Bremen und Rostock während des Kalten Krieges (1956-1961) von Renate Meyer-Braun | Ein Stück deutsch-deutscher Nachkriegsgeschichte | ISBN 9783896268204

Löcher im Eisernen Vorhang. Theateraustausch zwischen Bremen und Rostock während des Kalten Krieges (1956-1961)

Ein Stück deutsch-deutscher Nachkriegsgeschichte

von Renate Meyer-Braun
Buchcover Löcher im Eisernen Vorhang. Theateraustausch zwischen Bremen und Rostock während des Kalten Krieges (1956-1961) | Renate Meyer-Braun | EAN 9783896268204 | ISBN 3-89626-820-1 | ISBN 978-3-89626-820-4
Interessenten für jüngere deutsche Geschichte, insbesondere politische, Kultur- und Theatergeschichte

Löcher im Eisernen Vorhang. Theateraustausch zwischen Bremen und Rostock während des Kalten Krieges (1956-1961)

Ein Stück deutsch-deutscher Nachkriegsgeschichte

von Renate Meyer-Braun
n diesem Buch wird zum ersten Mal eine weithin unbekannte Beziehungsgeschichte zwischen einer norddeutschen Hansestadt Ost und einer norddeutschen Hansestadt West erzählt, eingebettet in die große Politik zur Zeit des Kalten Krieges. Erstaunlich, was doch möglich war trotz des eisigen Politklimas zwischen beiden Deutschlands während der fünfziger Jahre. Beide beschimpften sich gegenseitig als Kriegstreiber. Der Eiserne Vorhang war noch 'eiserner' geworden, nachdem sich 1955 beide Seiten in einander feindlich gegenüberstehenden Militärblöcken organisiert hatten. Und doch gab es Löcher in diesem fiktiven Monstrum – Löcher, durch die von 1956 bis 1961 ein gut funktionierender Theateraustausch zwischen Rostock und Bremen möglich war. Wie konnte das sein, wo doch die eine Seite der anderen vorwarf, es herrsche dort im Theater die dekadente amerikanische Unkultur – und die andere Seite in der Bühnenlandschaft ihres Gegenübers nur sowjetische Talmikultur sah? Es waren zwei Vollblut-Theatermänner, die die Initiative ergriffen und sich die Sache durch ihre jeweiligen politisch Verantwortlichen absegnen ließen. Dem Bremer Intendanten Albert Lippert, keineswegs linker Neigungen verdächtig, und dem Rostocker Intendanten Hanns Anselm Perten, einem überzeugten Kommunisten, gelang es, das zarte Pflänzchen Theateraustausch zwischen zwei unterschiedlichen Gesellschaftssystem über Jahre hinweg trotz mancher Widrigkeiten zu hegen und zu pflegen – zur Begeisterung ihres jeweiligen Publikums. War da nicht aber doch Politik im Spiel? Wollte man sich nicht doch ein bißchen 'unterwandern'? Wie gelang die Gratwanderung zwischen Politik und Kunst? Und welche Rolle spielte die Stasi? Nicht bierernst, sondern in eher lockerem Ton beschreibt die Autorin ein kleines, aber feines Stück deutsch-deutscher Kultur- und Zeitgeschichte. Interviews mit damals beteiligten Schauspielern und Schauspielerinnen geben dem Ganzen zusätzliche Würze.