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Die Manuskriptatlanten Christian Sgrootens
von Peter H MeurerChristian Sgrooten (um 1525 Sonsbeck – 1603 Kalkar) ist eine der großen Gestalten der europäischen Renaissancekartographie. Wahrscheinlich ausgebildet bei Gerhard Mercator in Duisburg, trat er 1557 als “Geographus” in den Dienst König Philipps II. von Spanien in den Niederlanden. Hauptwerke Sgrootens sind zwei im Auftrag der königlich-spanischen Behörden angefertigte großformatige Manuskriptatlanten. Sie unterlagen als Planungsmittel zu ihrer Zeit strengster Geheimhaltung und waren nicht zur Veröffentlichung vorgesehen.
Der “Atlas Bruxellensis” (1573) enthält 37 Karten zum Gebiet des Heiligen Römischen Reiches. Sie beruhen zum überwiegenden Teil auf eigenen Kartierungen Sgrootens. Zahllose Orte erscheinen hier erstmals auf einer Landkarte. Die Ortssignaturen sind als individuelle, oftmals wirklichkeitsnahe Miniaturen gestaltet.
Hauptthema des 1593 abgeschlossenen “Atlas Madritensis” (38 Karten) ist eine erneute und revidierte Darstellung des gesamten Reichsgebietes. Hinzu kommen innovative Weltkarten, Karten des Heiligen Landes und Vorderen Orients sowie Übersichtskarten zu den Britischen Inseln, der Nordsee, Frankreich, Skandinavien und Osteuropa. Auch mit Blick auf die künstlerische Ausführung gehört dieser Atlas zum Schönsten, was die europäische Kartographie des 16. Jahrhunderts hervorgebracht hat.
2007. Die Ausgabe besteht aus zwei Teilen (jeweils Leineneinband in Schwarz mit Goldprägung)
2007. Die Ausgabe besteht aus zwei Teilen (jeweils Leineneinband in Schwarz mit Goldprägung)