Joß Fritz - das verborgene Feuer der Revolution

Joß Fritz – der Name eines Mannes, der zu Beginn des 16. Jahrhunderts Obrigkeiten wie Untertanen gleichermaßen mobilisierte. Der um 1470 in Untergrombach bei Bruchsal geborene Bauernführer verkörperte wie kein anderer die Aufstandsfurcht der Herrschaft und das Sehnen der Untertanen nach „Gerechtigkeit“ und „Freyheit“. Seine faszinierende Ausstrahlung wirkt bis heute nach; weit über seine Heimat hinaus - besonders im südbadischen und elsässischen Grenzraum – ist Joß Fritz auch heute noch der Inbegriff bäuerlich-revolutionärer Sprengkraft.
Anlässlich des 500. Jahrestags der Untergrombacher Bundschuhverschwörung von 1502 würdigte die Stadt Bruchsal das Leben und Wirken des Aufrührers Joß Fritz in einer Reihe von Veranstaltungen (Ausstellung, Fachtagung, Vortragsreihe etc.). Der Jahrestag wird aber auch zum Anlass genommen, eine längst überfällige Lebensbeschreibung des Joß Fritz herauszugeben. Bereits jetzt zeigt die Resonanz in der Tagespresse (z. B. FAZ vom 28.01.2002), dass dieses Thema keinesfalls nur auf lokaler Ebene, sondern auch überregional auf großes Interesse stoßen wird. Bisherige Rückmeldungen – auch aus dem südbadischen Raum – lassen bereits jetzt eine starke Nachfrage erkennen.
Denn trotz aller Popularität des einstigen Bauernführers wurde eine umfassende, an modernen Fragestellungen ausgerichtete Bearbeitung bislang schmerzlich vermisst. Mit großer Sachkenntnis gelingt es dem Autor Thomas Adam in seinem 320 Seiten umfassenden, reich – zum Teil farbig – bebilderten Buch, diese Lücke zu schließen. Gekonnt verknüpft der Autor auf anschauliche und vor allem lebendige Art und Weise die großen Fragen der Übergangszeit vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit mit den Lebensnöten des einfachen Menschen, den Problemen des Alltags. Zu einem besonderen Glanzpunkt wird die biografische Lebensbeschreibung des Aufrührers aber auch durch die zahlreichen, vielfach noch unbekannten Bilddokumente: ein spannendes Lesebuch und unverzichtbares Nachschlagewerk zugleich.