Ausgeplündert, zurückerstattet und entschädigt – Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim von Christiane Fritsche | ISBN 9783897357723

Ausgeplündert, zurückerstattet und entschädigt – Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim

von Christiane Fritsche, Vorwort von Johannes Paulmann und Vorwort von Ulrich Nieß, herausgegeben von Ulrich Nieß und Stadt Mannheim
Mitwirkende
Autor / AutorinChristiane Fritsche
Herausgegeben vonUlrich Nieß
Herausgegeben vonStadt Mannheim
Vorwort vonJohannes Paulmann
Vorwort vonUlrich Nieß
RedaktionSusanne Schlösser
Buchcover Ausgeplündert, zurückerstattet und entschädigt – Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim | Christiane Fritsche | EAN 9783897357723 | ISBN 3-89735-772-0 | ISBN 978-3-89735-772-3
Leseprobe

Ausgeplündert, zurückerstattet und entschädigt – Arisierung und Wiedergutmachung in Mannheim

von Christiane Fritsche, Vorwort von Johannes Paulmann und Vorwort von Ulrich Nieß, herausgegeben von Ulrich Nieß und Stadt Mannheim
Mitwirkende
Autor / AutorinChristiane Fritsche
Herausgegeben vonUlrich Nieß
Herausgegeben vonStadt Mannheim
Vorwort vonJohannes Paulmann
Vorwort vonUlrich Nieß
RedaktionSusanne Schlösser
„Arisierung“, so nannte man im Dritten Reich die systematische Ausplünderung der Juden und die Vernichtung ihrer wirtschaftlichen Existenz. Ab 1933 wurden überall im Deutschen Reich jüdische Betriebe geschlossen oder an „Arier“ verkauft, flossen Bargeld, Sparbücher und Aktien in Form der sogenannten „Judenvermögensabgabe“ oder der „Reichsfluchtsteuer“ in die Kassen des NS-Staates. In einem letzten Akt der Ausplünderung wurde in den 1940er Jahren der Hausrat der deportierten Juden versteigert.
Auch in Mannheim verloren die einst 6.400 hier lebenden Juden im Dritten Reich fast ihren gesamten Besitz; mehr als 1.600 Betriebe und 1.250 Grundstücke wurden arisiert. Hunderte Mannheimer waren an der Ausplünderung der Juden beteiligt und profitierten von ihr.
80 Jahre nach der Machtergreifung nennt die vorliegende Studie erstmals entscheidende Akteure beim Namen, Verfolgte ebenso wie Täter und Profi teure. Dabei wird deutlich: Arisierung war kein „von oben“, von der Reichsregierung, oktroyierter Prozess, sondern wurde vor Ort von Mannheimer Beamten und Kaufleuten, von normalen Bürgern also, getragen und vorangetrieben. Daneben nimmt die Autorin auch die Wiedergutmachung in der Nachkriegszeit in den Blick und beleuchtet sowohl die Rückerstattung von in Mannheim arisiertem Besitz als auch Entschädigungszahlungen durch die Bundesrepublik Deutschland. Wie versuchte man in Mannheim in der unmittelbaren Nachkriegszeit den Überlebenden des Holocaust zu helfen? Zu welcher Einigung fanden Opfer und Täter von einst, die sich nun in Rückerstattungsverfahren unter gänzlich anderen Vorzeichen gegenüberstanden? Und wie lief die Entschädigung durch bundesdeutsche Behörden ab? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie detailliert nach. Dabei betritt sie mit der umfassenden Analyse beider Prozesse – Arisierung und Wiedergutmachung – wissenschaftliches Neuland.