[...] In den weiteren Kapiteln, die einer sehr ausführlichen Einleitung und allgemeinen Übersicht über den Aufbau des Buchs folgen, schlagen sich sehr deutlich die Praxiserfahrungen von Doberstein und Rauter wieder, die deshalb hervorragend als Ratgeber fungieren können. Eine kurze Reise in die Terminologie der Programmiersprache steht den praxisbezogenen Kapiteln voran, die zwar im Grunde genommen keine unbekannten Kontinente entdeckt, aber einige unbemannte Inseln besiedelt im Fachwissen des Programmierers. Auch auf die Eigenheiten und Besonderheiten von Windows wird eingegangen, das einige nützliche Features bietet, um die Performance und das Verhalten selbst geschriebener Anwendungen positiv zu verbessern: Durch Windows-Botschaften, Multithreading, Windows-API-Funktionen und nicht zuletzt mit der Programmierung von DLLs wird ein tiefgehender Einblick in die Funktionsweise der verschiedenen 32-Bit-Windows-Versionen gewährt.
Ebenfalls sehr schön ist die optische Kennzeichnung von Stellen, die auf die plattformübergreifende Entwicklung hinweisen: Damit ist es möglich, Anwendungen zu kreieren, die sowohl in Windows-Umgebungen als auch unter Linux klaglos ihren Dienst tun, sofern man gewisse Einschränkungen beachtet.
Fazit: »Delphi 6 für Profis« aus dem Galileo-Verlag nähert sich dem Thema von einer etwas anderen Sichtweise und gibt dem Programmierer Richtlinien und Ratschläge, wie er Projekte angehen soll und was man alles dabei beachten muss. Dabei weist das Buch einen starken Praxisbezug auf und dürfte sich damit als eines der drei Bücher prädestinieren, die bei jeder ausufernden Programmiersession immer wieder zu Rate gezogen wird.