1954 Das Jahr in der WAZ

„Rahn müsste schießen. Rahn schießt!“ Kein Ruf, kein Zitat aus dem Jahr 1954 hallte länger nach. Die Fußballnationalmannschaft wurde Weltmeister. Deutsche durften wieder jubeln. Die unmittelbare Nachkriegszeit war vorüber. Viel Verkrampfung löste sich in diesem Schrei: „Tor, Tor, Tor!“Das Jahr 1954 - die Bundesrepublik wurde zu einem stabilen Staat. Es sprossen Träume: vom Urlaub in Italien, vom eigenen Auto. Es gab eine Sehnsucht nach Ruhe und Beständigkeit, nach dem kleinen Glück im stillen Winkel und eine Sehnsucht nach Frieden. Und das Ruhrgebiet war wieder der industrielle Motor des Landes. Das Gesicht der Region prägten Kohle und Stahl. Aber auch das wurde Gewissheit: Man würde sich an die DDR gewöhnen müssen. Es herrschte eine kalte Zeit zwischen Ost und West. Auch wenn die beiden Weltmächte USA und Sowjetunion nach dem Korea-Krieg kein Interesse an einer Zuspitzung des Ost-West-Konflikts hatten. In diese Zeit blickt das Jahrbuch 1954 zurück. Die Zeitung des Ruhrgebiets, die WAZ, war in nur sechs Jahren aus dem Nichts zu Deutschlands größter Regionalzeitung gewachsen. In ihr spiegelten sich das Weltgeschehen und das Alltagsleben wider. Dieses Buch holt ausgewählte Beiträge aus den Tiefen des Archivs - für die Leser von damals, aber auch für neugierige Nachgeborene. Eine spannende Dokumentation aus ernsten Nachrichten, menschlichen Geschichten, Heiterem, aus präzisen Informa-tionen und analytischen Hintergrundberichten aus Nah und Fern.