Menschen im Krieg von Andreas Latzko | 6 Novellen | ISBN 9783902950116

Menschen im Krieg

6 Novellen

von Andreas Latzko
Mitwirkende
Autor / AutorinAndreas Latzko
Nachwort vonWeichselbaum Hans
Buchcover Menschen im Krieg | Andreas Latzko | EAN 9783902950116 | ISBN 3-902950-11-0 | ISBN 978-3-902950-11-6
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„Bei dieser Gelegenheit sei allen, die sich nach einem Beweis von Europäertum in der deutschen Literatur des heutigen Krieges umsehen, nachdrücklichst die Pflicht eingeschärft, das vor einigen Wochen im Verlag Rascher u. Co., Zürich erschienene Buch 'Menschen im Kriege' sich zu beschaffen, das heißt: ihre Buchhändler zur Durchsetzung des Grenzübertrittes zu veranlassen. (.) Da dieses als Kriegsdokument wichtigste Buch (dessen Autor, Andreas Latzko, sich besser gleich in der ersten Auflage genannt hätte) an maßgebenden, den Einflüsterungen der Menschlichkeit keineswegs verschlossenen Stellen Verständnis gefunden hat, so kann der Widerstand untergeordneter Mächte nur von den noch schlechter Unterrichteten ernst genommen werden. Andere wissen den Tag nicht mehr fern, an dem das offizielle Österreich darauf stolz sein wird, daß es auch durch diese Tat am Weltkrieg beteiligt war.“ (Karl Kraus, Die Fackel, Wien 1917)
Mit diesem endlich wiederentdeckten Buch hat sich Andreas Latzko in eine Reihe mit Autoren wie Henri Barbusse, Romain Rolland, Leonid Andrejew, Blaise Cendrars gestellt, die noch während des Ersten Weltkriegs literarischen Gerichtstag über diesen, seine Hetzer und Profiteure hielten. (Karl-Markus Gauß, Die Presse Spectrum)
Es ist Latzko gelungen, dabei weder plakativ noch abstrakt zu werden. Im Gegenteil: In seinen Erzählungen hat er grandiose Bilder und Szenen entworfen, differenzierte Figuren entwickelt, die das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten und erleben. Und seine Sprache ist so konkret, plastisch und lebendig, dass sie sich gegen Tod und Vernichtung stemmt. (Dorothee Schmitz-Köstler, Radio Bremen)
Menschen im Krieg – eine glatte Leseempfehlung jenseits aller aktueller Jubiläen. (Klaus Kastberger, Ö1 - Ex Libris)
Karl Kraus bezeichnete das 1917 erstmals veröffentlichte Buch als Pflichtlektüre. (Kurier)

Menschen im Krieg

6 Novellen

von Andreas Latzko
Mitwirkende
Autor / AutorinAndreas Latzko
Nachwort vonWeichselbaum Hans
In Andreas Latzkos erfolgreichstem, 1917 erschienenen Buch „Menschen im Krieg“ wird die Fratze des Krieges 12 Jahre vor Remarques Roman „Im Westen nichts Neues“ ungeschminkt und unverhüllt sichtbar. Es sind Novellen von der Front des Ersten Weltkrieges, aus den Schützengräben, Lazaretten und aus den Städten, die zu den Kriegsgewinnern gehörten – nicht die politischen Ereignisse werden geschildert, auch nicht taktisch-militärische Überlegungen, sondern der Alltag und das Befinden der Soldaten, deren Bewusstsein und dunkle Instinkte. Man begegnet ihrer realen Qual, ihrem Ausgeliefertsein an eine Maschine, deren Zweck letztlich nicht mehr verstanden werden kann. Selbst wem es gelingt, diesem „Duell der Munitionsindustrien“ zu entkommen, bleibt ohne Hoffnung zurück. Die Davongekommenen müssen das weitere Leben mit ihren körperlichen und seelischen Verletzungen fristen. Latzko war es ein Anliegen, die Menschen mit seiner Sprache zu packen und ihnen weh zu tun, denn nur was den Menschen durch Erwecken seiner Phantasie zwingt, am eigenen Leib zu fühlen, fügt er seinen Mitmenschen nicht mehr zu.
Das in erster Auflage anonym publizierte Werk wurde in 30 Sprachen übersetzt und in allen kriegführenden Staaten verboten. Der Pazifist Latzko wurde, anders als Karl Kraus es in der „Fackel“ forderte, vergessen. Dabei mitgeholfen hat die massive Ablehnung der Nationalsozialisten gegenüber dem Altösterreicher und seinem Werk - „Menschen im Krieg“ gehörte zu jenen Büchern, die am 10. Mai 1933 den Bücherverbrennungen in Nazideutschland zum Opfer fielen.