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Hans Dominik, der Bildner der Technik. Die frühen technischen Gegenwartsromane und technisch-utopischen Novellen 1902 - 1934
Jubiläumsausgabe zum 150. Geburtstag von Hans Dominik am 15. November 2022
von Detlef MünchErstmals wird der in Zwickau geborene und später in Berlin lebende Maschinenbau- und Elektroingenieur Hans Dominik (1872 - 1945) bio-bibliographisch mit seinen frühen 11 technischen Gegenwartsromanen von 1908 - 1914, die ein authentisches Bild der beginnenden Technisierung der Wilhelminischen Gesellschaft durch Eisenbahn- und Staudammbau, Kalibergwerksbetrieb, Autorennen und die großstädtische Elektrifizierung geben, darunter auch der autobiographische Schlüsselroman „Hochströme“, den 3 technischen Kriegsromanen 1914 - 1916, den späten 3 technischen Jugendromanen 1921 - 1930 um den New Yorker Zeitungskönig „Gordon Bennett“ und den Berliner „Diamantenkönig „August Stauch“ mit seinem Vox-Konzern, sowie seinen 102 technischen, experimentellen und utopischen Novellen von 1902 - 1934 kritisch gewürdigt.
Der aktuelle Stand der Dominik-Forschung bringt überraschende neue Erkenntnisse und präsentiert einen attraktiven bio-bibliographischen Bildteil mit Bucheinbänden, Zeitschriftenvorabdrucken und -illustrationen sowie zahlreichen bisher unveröffentlichten Zeichnungen und Fotos aus Familienbesitz.
Kein anderer deutscher Schriftsteller wird seit 1902 über gut 3 Jahrzehnte lang bis in die frühen 1930er Jahre mit seinen Technik-Sachbüchern, technischen Gegenwarts- und Geschichtsromanen und vor allem mit seinen technisch-didaktischen Erzählungen seinerzeit so viele Menschen für Wissenschaft und Technik begeistert haben und so viele Jugendliche zu einer technisch-wissenschaftlichen Berufsausbildung motiviert haben wie der „Bildner der Technik“ Hans Dominik.
Zentrales Anliegen von Dominik war es stets, durch modernste Wissenschaft und Technik, natürliche Ressourcen zu ersetzen, neue Energiequellen nutzbar zu machen und die Urbarmachung von Landflächen zu ermöglichen, um zukünftig Kriege um Rohstoffe und Landnahmen überflüssig zu machen.
Die NS-Machtergreifung mit teilweiser Zensur einiger Romane und der Einflussnahme auf seine Jugendprosa sowie der Beginn des 2. Weltkriegs, führten bei Dominik zu einer Art „Innerer Emigration“, da er nach 1934 keine Jugenderzählungen und Zukunftsnovellen mehr schrieb, seine eindimensionalen SF-Romane nur noch so harmlos gestaltete, dass sie vor einer NS-Zensur gefeit waren, und sich mit seinen Lebenserinnerungen und späten technikgeschichtlichen Romanen in das „Paradies der Erinnerung“ flüchtete.
In den 1930er Jahren bis zu seinem Tod 1945 wurde Dominik dann aufgrund seiner in Millionenhöhe verbreiteten 16 Zukunftsromane jedoch in Deutschland weniger als „Bildner der Technik“, sondern vielmehr als „Prophet der Technik“ gesehen und auch als solcher bewusst von seinem Hauptverlag inszeniert und vermarktet.
Sein bedeutender Beitrag zur Technik- und Wissenschaftspopularisierung der deutschen Bevölkerung und vor allem der Jugend in den ersten 3 Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts geriet danach immer mehr in Vergessenheit.
Heute lohnt es sich hingegen Dominiks Technikromane, die technisch-didaktischen Novellen und sogar einige seiner Sachbücher wiederzuentdecken, da sie immer noch gut lesbar sind und zudem bedeutende Dokumente zur Technikgeschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts darstellen.
Inhalt:
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