Klappentext
War es ein »Bauern Krieg«? Der Begriff ist schon zeitgenössischnachzuweisen, vor allem gebraucht von Obrigkeiten, um die
Unrechtmäßigkeit im Verhalten der Untertanen unmissverständlich
zu brandmarken. Neue Darstellungen suchen eine Antwort
nicht mehr in Debatten um die soziale Zusammensetzung der Haufen,
um die Frage, ob ein geschlossenes Territorien übergreifendes
Gesamtgeschehen belegbar ist oder um die Berechtigung, von
einem »Krieg« zu sprechen. Das bleibt nach wie vor umstritten. In
den Blick rücken nun die zeitgenössischen Inszenierungen, die
öff entlichkeitswirksame Publizistik und ihre gesellschaftliche Wirkung.
Denn 1525 spielte erstmals in einem großen Aufstand der
Buchdruck und die immense Verbreitung von Flugschriften (Bild
und Text) eine entscheidende Rolle. Eine »Kriegspublizistik« entstand.
Nun wurde eine breit angelegte Kommunikation in kurzer
Zeit und über größere Strecken möglich. Jede beteiligte Seite
formulierte ihre Sicht, postulierte ihre Wahrheit. Die »da unten«
fühlten sich von der Herrschaft missachtet und in ihrer Existenz
bedroht. Die »da oben« sahen keinen legitimen Grund, weshalb
der Untertan die Art ihrer Herrschaftsausübung infrage stellte.