Der Stein in meiner Hand. Gedichte

Inge Obermayers Lyrik erschöpft sich nicht in kurzen, abgeschlossenen Gedichten. Sie wählt hier die Form des Gesprächs - Dialog/Monolog - um in bezwingender Sprache Szenen und Stimmungen sichtbar, fühlbar, erlebbar zu machen, die in ihrer Gesamtheit umfassende Themenkreise durchmessen und ausleuchten. Gerhard Schmidt schafft mit einer eigenständigen Interpretation der Texte in souveräner Weise das Kunststück, mit aktuellen Mitteln an die Tradition der Buchmalerei anzuknüpfen. Das Ergebnis ist die wie selbstverständlich wirkende visuelle und inhaltliche Einheit von Wort und Bild, eine Freude für jeden Bücherfreund, ein weiterer Band in der bibliophilen Lyrik-Reihe des Verlags. Lautlos und ohne Erbarmen / deckt der Schnee das Erinnern / zu. / Zerschneidet der Tod die Zeit. / Möchte meine Angst / unter den Federn / der Tauben / verstecken, / die Sprache der / Erdkröte verstehen, / Sonnenblumentau trinken, / ein Haus aus / Sternsteinen bauen, / Deine Stimme im / Schneeregen erkennen.
Inge Obermayer wurde 1928 in Berlin geboren, lebt seit 1961 in Erlangen. Journalistin. Mitglied im VS und in der Neuen Gesellschaft für Literatur Erlangen. Veröffentlichungen: Lyrik, Erzählungen, Jugendbücher (z. B. „Georgie“. „Gwendolyn“) Schulspiele. Gerhard Schmidt wurde 1952 in Rottenbauer/Würzburg geboren; lebt in Nürnberg. 1976 -1981 Akademie der Bildenden Künste Nürnberg. 1981 - 1985 Assistent bei Prof. G. Dollhopf. 1984 Debütantenpreis des Freistaates Bayern. Seit 1986 freischaffend. 1990 Stipendiat der Europäischen Kulturhauptstadt Glasgow. Mitglied der Künstlergruppe Der Kreis. Zahlreiche Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen.