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Wer war Felka Platek?
In ihrer wichtigen Rolle im Leben und Schaffen Nussbaums,
gerät häufig in den Hintergrund, dass Platek selbst künstlerisch
tätig war. Vergangene Narrative schreiben ihr vor allem
die Rolle der Partnerin und Begleiterin zu, die ihr Leben in
vollem Umfang ihrem Lebensgefährten Felix Nussbaum gewidmet
hat – entsprechend wurde auch ihre Kunst beurteilt.
Diese Wertung kommt nicht zuletzt aus dem Hintergrund einer
Künstlerinnenexistenz, die nur fragmentarisch überliefert
ist. Ihr Dasein als Frau in einer männerdominierten Kunstwelt
des 20. Jahrhunderts lässt bereits keine chancengleiche Vita
zu. Als Jüdin wird sie verfolgt und zu einem Leben im Exil
gedrängt. Ihre Biografie ist durch den Nationalsozialismus
gebrochen. Ihr Leben und ihre künstlerische Laufbahn sind
geprägt von Umbrüchen und Krisen.
Diese lückenhafte Überlieferung neigt dazu, Platek zuerst in Zusammenhang mit Nussbaum zu betrachten, denn das, was sich rekonstruieren lässt, ist vor allem ihr gemeinsames Leben und Schaffen mit ihrem Partner. Darüber hinaus soll eine neue Perspektive auf die Künstlerin ermöglicht werden. In dieser Betrachtungsweise soll die Verbindung zu Nussbaum nicht ausgelassen werden, denn so, wie Platek zentraler Bestandteil seiner Geschichte war, so ist es auch umgekehrt der Fall. Vielmehr soll der Blick erweitert und einzelne Positionen kritisch hinterfragt werden: Sie war Begleiterin und Partnerin Nussbaums, zeigte sich ihm gegenüber fürsorglich, gar mütterlich – doch wieso wird dies so stark gewertet? Ein ausschlaggebender Faktor ist das Frauenbild jener Zeit, bei dem tradierte Rollenbilder reproduziert werden. Es bedarf einer kritischen Auseinandersetzung mit den Überlieferungen im Hinblick auf die Rekonstruktionen von Weiblichkeit und Geschlechterrollen. Zusätzlich erfordert es neben einer kunstwissenschaftlichen und biografischen Betrachtung auch einer soziohistorischen sowie genderkritischen Berücksichtigung. Diese Publikation legt demnach den Schwerpunkt auf das, was unmittelbar von Platek selbst überliefert ist:
Diese lückenhafte Überlieferung neigt dazu, Platek zuerst in Zusammenhang mit Nussbaum zu betrachten, denn das, was sich rekonstruieren lässt, ist vor allem ihr gemeinsames Leben und Schaffen mit ihrem Partner. Darüber hinaus soll eine neue Perspektive auf die Künstlerin ermöglicht werden. In dieser Betrachtungsweise soll die Verbindung zu Nussbaum nicht ausgelassen werden, denn so, wie Platek zentraler Bestandteil seiner Geschichte war, so ist es auch umgekehrt der Fall. Vielmehr soll der Blick erweitert und einzelne Positionen kritisch hinterfragt werden: Sie war Begleiterin und Partnerin Nussbaums, zeigte sich ihm gegenüber fürsorglich, gar mütterlich – doch wieso wird dies so stark gewertet? Ein ausschlaggebender Faktor ist das Frauenbild jener Zeit, bei dem tradierte Rollenbilder reproduziert werden. Es bedarf einer kritischen Auseinandersetzung mit den Überlieferungen im Hinblick auf die Rekonstruktionen von Weiblichkeit und Geschlechterrollen. Zusätzlich erfordert es neben einer kunstwissenschaftlichen und biografischen Betrachtung auch einer soziohistorischen sowie genderkritischen Berücksichtigung. Diese Publikation legt demnach den Schwerpunkt auf das, was unmittelbar von Platek selbst überliefert ist: