Felka Platek von Adriana Martins Mota | Eine Künstlerin im Exil | ISBN 9783926235343

Felka Platek

Eine Künstlerin im Exil

von Adriana Martins Mota
Buchcover Felka Platek | Adriana Martins Mota | EAN 9783926235343 | ISBN 3-926235-34-9 | ISBN 978-3-926235-34-3

Felka Platek

Eine Künstlerin im Exil

von Adriana Martins Mota
Wer war Felka Platek? In ihrer wichtigen Rolle im Leben und Schaffen Nussbaums, gerät häufig in den Hintergrund, dass Platek selbst künstlerisch tätig war. Vergangene Narrative schreiben ihr vor allem die Rolle der Partnerin und Begleiterin zu, die ihr Leben in vollem Umfang ihrem Lebensgefährten Felix Nussbaum gewidmet hat – entsprechend wurde auch ihre Kunst beurteilt. Diese Wertung kommt nicht zuletzt aus dem Hintergrund einer Künstlerinnenexistenz, die nur fragmentarisch überliefert ist. Ihr Dasein als Frau in einer männerdominierten Kunstwelt des 20. Jahrhunderts lässt bereits keine chancengleiche Vita zu. Als Jüdin wird sie verfolgt und zu einem Leben im Exil gedrängt. Ihre Biografie ist durch den Nationalsozialismus gebrochen. Ihr Leben und ihre künstlerische Laufbahn sind geprägt von Umbrüchen und Krisen.
Diese lückenhafte Überlieferung neigt dazu, Platek zuerst in Zusammenhang mit Nussbaum zu betrachten, denn das, was sich rekonstruieren lässt, ist vor allem ihr gemeinsames Leben und Schaffen mit ihrem Partner. Darüber hinaus soll eine neue Perspektive auf die Künstlerin ermöglicht werden. In dieser Betrachtungsweise soll die Verbindung zu Nussbaum nicht ausgelassen werden, denn so, wie Platek zentraler Bestandteil seiner Geschichte war, so ist es auch umgekehrt der Fall. Vielmehr soll der Blick erweitert und einzelne Positionen kritisch hinterfragt werden: Sie war Begleiterin und Partnerin Nussbaums, zeigte sich ihm gegenüber fürsorglich, gar mütterlich – doch wieso wird dies so stark gewertet? Ein ausschlaggebender Faktor ist das Frauenbild jener Zeit, bei dem tradierte Rollenbilder reproduziert werden. Es bedarf einer kritischen Auseinandersetzung mit den Überlieferungen im Hinblick auf die Rekonstruktionen von Weiblichkeit und Geschlechterrollen. Zusätzlich erfordert es neben einer kunstwissenschaftlichen und biografischen Betrachtung auch einer soziohistorischen sowie genderkritischen Berücksichtigung. Diese Publikation legt demnach den Schwerpunkt auf das, was unmittelbar von Platek selbst überliefert ist:
ihre Kunst.