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Richtig essen, gesund und vital leben
herausgegeben von ein Unternehmensbereich der FID Verlag GmbH FID GesundheitAuszug
Sehr verehrte Leserin, sehr geehrter Leser, kaum eine Woche vergeht, ohne dass neue Studien oder Erkenntnisse zum Thema Ernährung Schlagzeilen machen. Mal ist es eine bestimmte Diät zum Abnehmen oder gegen hohes Cholesterin, mal ein bestimmtes Gemüse, das vor Krebs schützt. Wieder ein anderes Mal erweist sich ein Nahrungsmittel, das bisher als gesund galt, als ungesund und umgekehrt. Unser Ernährungsratgeber bündelt die neuesten Forschungsergebnisse zu den Themen Ernährung und Gesundheitsvorsorge und ist damit eine echte Entscheidungshilfe für Sie. Basis unserer Empfehlungen sind Hunderte von Studien des letzten Jahres. Wir haben sie analysiert, um herauszufinden, welchen Beitrag sie zu der anhaltenden Debatte über gesundes Essen leisten und welche praktischen Ratschläge daraus abzuleiten sind. Manchmal bestätigen die Ergebnisse bereits bestehendes Wissen, gelegentlich muss es aber auch verworfen werden. So hat beispielsweise der Berkeley Wellness-Report der Universität Berkeley, Kalifornien/USA jahrelang über den Diätkrieg zwischen einer fettarmen und fettreichen Diät oder zwischen der Atkins-, Ornish- und Zone-Diät berichtet. Jetzt hat eine 2007 erschienene Studie für Klarheit gesorgt – zumindest für den Augenblick. Die Studie verglich vier der führenden Diäten. Die Ergebnisse und ein Interview mit einem der leitenden Wissenschaftler dazu lesen Sie ab Seite 52.Die vernachlässigte Gefahr: Der hohe Natriumkonsum
Seit Jahren ist bekannt, dass Natrium den Blutdruck bei vielen Menschen erhöht. In letzter Zeit ist dieser „Übeltäter“ wegen der hitzigen Diskussionen um Kohlenhydrate und Transfette jedoch fast vollständig aus dem Blickfeld geraten. Die wenigsten Menschen machen sich noch die Mühe, den Natriumgehalt von Nahrungsmitteln zu untersuchen. Wenn Sie unseren Beitrag zu diesem Thema gelesen haben, werden Sie jedoch genau das in Zukunft sehr sorgfältig tun. Weniger Salz ist das eine. Ebenso wichtig ist, mehr Kalium zu sich zu nehmen, denn dieses Mineral kann den Blutdruck senken. Weniger Salz und mehr kaliumreiche Nahrungsmittel garantieren eine gesunde Ernährung. Fakten und Hintergründe lesen Sie ab Seite 35.
Fasern – unbestritten die Superstars Auch wer kein Freund von Kohlenhydraten ist, weiß in der Regel, wie wichtig Faserstoffe sind. Es verwundert kaum, dass sich 2008 die positiven Forschungsergebnisse zu Fasern häuften. Während der seit langem vermutete Schutz vor einem Kolonkarzinom (Darmkrebs) zwar immer fraglicher wird, verdichten sich die Hinweise, dass Fasern nicht nur beim Abnehmen, sondern auch bei Herzerkrankungen und Diabetes sehr nützlich sind. Lesen Sie mehr ab Seite 44.
Vitamin D Es ist bekannt, dass dieses Vitamin gemeinsam mit Calcium starke Knochen garantiert. Sehr viele Studien neueren Datums deuten nun darauf hin, dass Vitamin D darüber hinaus auch das Risiko vieler Krankheiten senkt. Das ist beispielsweise das Risiko einiger Krebserkrankungen, aber auch das Risiko von Multipler Sklerose (MS), Diabetes und der altersabhängigen Muskelschwäche. Auf der Basis dieser Forschungen und der Tatsache, dass viele Menschen in den nördlichen Breitengraden keine ausreichenden Vitamin-D-Spiegel haben, ist es nicht überraschend, dass Experten jetzt eine höhere Zufuhr von Vitamin D empfehlen. Mehr dazu lesen Sie ab Seite 87.
Huhn, Rind, Fisch Es ist gut und wichtig, über Vitamine, Mineralstoffe, Fette und Kohlenhydrate Bescheid zu wissen. Die Entscheidungen, die Sie jedoch wirklich treffen müssen, beziehen sich auf Nahrungsmittel, die nicht in Milligramm gemessen werden. Für den Berkeley Wellness-Report waren Gemüse, Obst und Vollkorn schon immer das Fundament einer gesunden Ernährung. Für die meisten Menschen gehört aber auch Fleisch dazu. Fisch belegt sogar einen Ehrenplatz. Doch das Thema Fleisch, Geflügel und Fisch beinhaltet für uns nicht nur die Aspekte Nährstoffgehalt und Gesundheit. Auch die ökologischen Faktoren werden immer wichtiger.
Interpretationsbedürftig: Bezeichnungen für Fleisch Ethische und ökologische Gründe veranlassten 2008 viele Verbraucher, von Rindfleisch aus Massentierhaltung, Abstand zu nehmen und vermehrt Bio-Fleisch zu kaufen. Bio-Produkte sind sehr viel teurer, und die Frage, ob sich der höhere Preis auch lohnt, ist durchaus berechtigt. Manchmal bedeutet die Kennzeichnung nicht das, was man sich allgemein darunter vorstellt. Lesen Sie dazu den Beitrag auf Seite 54. Hühnerfleisch Amerikaner essen heute fast doppelt so viel Hühnerfleisch als Rindfleisch. 1980 war es noch genau umgekehrt. Ist das nun positiv zu bewerten? Hühnerfleisch hat generell ein besseres Nährstoffprofil – vorausgesetzt, es wird entsprechend zubereitet. Die meisten Menschen beunruhigen jedoch Antibiotika, Hormone und die Verunreinigungen von Hühnerfleisch. Worauf Sie eher achten sollten, sind Bakterien wie Salmonellen. Zum Glück kann man sich vor ihnen schützen, wie Sie ab Seite 56 lesen werden.
Fisch Auch über Fisch gibt es viel Positives zu berichten, vor allem über seinen potenziellen Nutzen für das Herz und das Gehirn. Allerdings wird immer wieder auch vor Verunreinigungen gewarnt – vor allem durch Quecksilber und PCB. Das ist beunruhigend und hat leider zur Folge, dass viele Menschen auf Fisch und Meerestiere ganz verzichten. Wie Sie die Vorteile von Fisch nutzen und gleichzeitig die Risiken minimieren können, lesen Sie ab Seite 60.
Getränke Einer unserer Schwerpunkte des Ratgebers sind Getränke. Sie werden in ihrer Bedeutung gern und häufig unterschätzt, und zwar sowohlim Positiven als auch im Negativen. Untersuchungen in den USA zeigen, dass Getränke mehr als 20 % der Tageskalorien ausmachen. 1965 waren es noch 12 %. Pro Tag sind das etwa 500 Kalorien. Manche dieser flüssigen Kalorien stammen von gesunden Getränken wie fettfreier oder fettarmer Milch. Die meisten aber gehen auf das Konto von Limonadengetränken oder alkoholischen Getränken. Sie enthalten fast keine Nährstoffe. Limonadengetränke sind die Hauptquelle für Zucker und somit Kalorien, vor allem bei Kindern. Das Problem flüssiger Kalorien ist, dass sie nicht so sättigen wie feste Speisen. Lesen Sie ab Seite 67, was eine Studie zu diesem Thema herausfand.
Tee oder Kaffee? Tee wird nach Wasser weltweit am häufigsten getrunken. Neuere Forschungen zeigen, dass Tee viele potenziell nützliche Substanzen enthält, die sowohl vor Herzerkrankungen als auch vor Krebs schützen und das Abnehmen erleichtern. Im Gegensatz dazu gilt Kaffee als Verursacher eines breiten Spektrums von Krankheiten – angefangen von Bluthochdruck und Herzerkrankungen bis zu Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs), fibrozystischer Brusterkrankung und Knochenverlust. Aber all diese Anklagen haben sich ins Gegenteil verkehrt. Inzwischen nimmt man an, dass Kaffeegenuss die Gesundheit positiv beeinflusst. Näheres lesen Sie ab Seite 73.
Milch Wenige Nahrungsmittel werden so kontrovers diskutiert wie Milch und Milchprodukte. Für manche Menschen gelten sie als Ursache für fast alle wesentlichen Krankheiten: von Krebs und Diabetes bis hin zu Herzerkrankungen und Osteoporose. Andere sind der Meinung, dass sie entscheidend wichtig für die Knochen sind, vor Bluthochdruck schützen und sogar beim Abnehmen helfen. Wem sollen Sie nun glauben? Entscheidungshilfen finden Sie ab Seite 77.
Weitere Schwerpunkte Zu Beginn unseres Ratgebers informieren wir Sie über die „15 Schlüssel einer gesunden Ernährung“, anschließend über die Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fette und Proteine sowie schließlich über die schützenden Auswirkungen von Vitaminen und Mineralstoffen. Abgerundet wird unser Ratgeber mit aktuellen Empfehlungen zu den wichtigsten Quellen von Nahrungs- und Nahrungsergänzungsmitteln. Nun hoffe ich, dass Sie mit all diesen Informationen die richtigen Entscheidungen für Ihre Ernährung treffen, damit Sie lange gesund und vital bleiben.
Herzlichst Ihr Prof. Dr. H. Malchow Medizinischer Leiter Berkeley Wellness-Report