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Konfliktfaktor Mensch im Werk von Ernst Vlcek
Ein Essay über agonale Konstellationen in der modernen Unterhaltungs-Science-Fiction
von Jacek RzeszotnikGeschichten über Übermenschen, künstliche Wesen oder Fremdwesen kursieren schon seit Jahrhunderten und Jahrtausenden in unserem Kulturkreis und bilden den Nährboden, auf dem später unzählige Konzepte haben gedeihen können. Zugleich begannen sich in ihnen schon teilweise die Konflikte abzuzeichnen, die in den Nachfolgegeschichten immer deutlicher ins Licht gesetzt werden sollten.
Die „Schutzengel“ der kleinen Leuten gegenüber den launischen Göttern, wie Herkules, blicken nun auf eine literarische Progenitur, die, zunächst an der Unmöglichkeit einer Verständigung mit den „Normalen“ gescheitert, schließlich dem Homo sapiens seinen Platz an der Sonne streitig macht. Auch die Androiden, Roboter und Rechengehirne emanzipieren sich mehr und mehr von der Abhängigkeit von ihrem Erschaffer und versuchen oftmals das alte Verhältnis in sein Gegenteil zu verkehren.
Im vorliegenden Essay wird der Versuch unternommen, Konfliktsituationen, deren Konfigurationen und Darstellungsweisen in der modernen Science-Fiction-Unterhaltungsliteratur am Beispiel des Werkes des österreichischen Schriftstellers Ernst Vlcek, eines der bekanntesten und meistgelesenen Autoren dieser Gattung im deutschen Sprachraum, aufzuzeigen. Verfolgt wird das Ziel, einige Themenkomplexe darzustellen, deren Ausgestaltung agonale Interaktionen des Menschen mit der ihn umgebenden Wirklichkeit und deren Elementen zu Grunde liegen. Als einschlägige Prüffelder gelten die Wechselbeziehungen zwischen dem Homo sapiens und alternativen Existenzformen wie Mutanten, Androiden und Aliens, die das Andere, das Fremde, das Gesellschaftsunfähige symbolisieren. Die lehrreichen utopischen Mond- oder Sonnenbesuche haben eine Wandlung durchlaufen, an deren Ende entweder die Menschen oder die Fremdwesen in feindlicher Absicht eintreffen. Der Weg zur Darstellung von Konflikten ist bereitet worden.
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