William Shakespeare: The Rape of Lucrece/Die Schändung der Lucrezia von Sina Zurhausen | Übersetzt von Claus Eckermann | ISBN 9783932929960

William Shakespeare: The Rape of Lucrece/Die Schändung der Lucrezia

Übersetzt von Claus Eckermann

von Sina Zurhausen, aus dem Englischen übersetzt von Claus Eckermann
Buchcover William Shakespeare: The Rape of Lucrece/Die Schändung der Lucrezia | Sina Zurhausen | EAN 9783932929960 | ISBN 3-932929-96-9 | ISBN 978-3-932929-96-0
Lyrik/Dramatik

William Shakespeare: The Rape of Lucrece/Die Schändung der Lucrezia

Übersetzt von Claus Eckermann

von Sina Zurhausen, aus dem Englischen übersetzt von Claus Eckermann
Nachdem LUCIUS TARQUINIUS (wegen seines übermäßigen Stolzes SUPERBUS genannt) seinen eigenen Schwiegervater Servius Tullius grausam ermordet hatte, ignorierte er die römischen Gesetze und Bräuche und verweigerte den Menschen, zu wählen. Er übernahm das Königreich und nahm seine Söhne und andere römische Adlige mit, um Ardea zu belagern. Während der Belagerung trafen sich die Armeeführer eines Abends in einem Zelt von Sextus Tarquinius, dem Sohn des Königs. Während sie nach dem Abendessen miteinander redeten, prahlten alle mit den Tugenden ihrer Frauen. Unter ihnen war auch Collatinus, der die unvergleichliche Tugendhaftigkeit seiner Frau Lucrezia anpries. In dieser derart gelösten Stimmung eilten alle nach Rom zurück, um nun diejenigen, mit denen sie gerade geprahlt hatten, mit ihrer geheimen und plötzlichen Ankunft zu überraschen und zu testen. Nur Collatinus fand, obwohl es spät in der Nacht war, seine Frau beim Nähen mit ihren Dienstmädchen vor. Alle anderen Damen wurden beim Tanzen und Feiern oder anderen Vergnügungen vorgefunden. Woraufhin die Adligen Collatinus den Sieg und seiner Frau den Ruhm zuerkannten. Von da an war Sextus Tarquinius von Lucrezias Schönheit entfacht, erstickte jedoch vorerst seine Begierde und ging mit den anderen zurück ins Lager. Es dauerte aber nicht lange, bis er sich heimlich von dort nach Collatium fortschlich, wo ihn Lucrezia (seines königlichen Status' wegen) standesgemäß aufnahm und unterhielt. In derselben Nacht noch stahl er sich tückisch in ihr Zimmer, schändete sie gewaltsam und nahm am frühen Morgen gleich Reißaus. Lucrezia entsandte in ihrer beklagenswerten Notlage unverzüglich Boten: einen zu ihrem Vater nach Rom, den anderen zu Collatinus ins Lager. Sie kamen, der eine in Begleitung von Junius Brutus, der andere in Begleitung von Publius Valerius. Als sie Lucrezia in Trauerkleider gewandet vorfanden, verlangten sie den Grund ihrer Trauer zu erfahren. Nachdem sie Ihnen allen zunächst den Eid, sie zu rächen, abgenommen hatte, enthüllte sie den Täter und jedweden Umstand seines Verbrechens; und erstach sich dann unvermittelt. Da dies geschehen war, einigten sich alle einstimmig darauf, die gesamte verhasste Familie der Tarquins auszurotten. Und als sie ihren Leichnam nach Rom brachten, verkündete Brutus den Menschen, wer der Täter war, und er erzählte ihnen, unter bitteren Beschimpfungen gegen die Tyrannei des Königs, von dessen abscheulicher Tat. Die Menschen waren hiervon so bewegt, dass sie sich unter allgemeiner Zustimmung zusammenschlossen und alle Tarquins ins Exil schickten, und die Regierung des Landes von Königen zu Konsulen wechselte.
Die Herausgabe dieses Buches ermöglichte die SOL-Stiftung Stuttgart. Die SOL-Stiftung fördert ästhetische und wissenschaftliche Projekte, die der Pflege des historischen Erbes sowie der Erhaltung von Kulturgut hoher Qualität dienen, das noch nicht die angemessene Würdigung und Unterstützung durch die Öffentlichkeit erfährt.