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Trockene Heide
Beiträge zur Zeitschrift „Niedersachsen“ aus den Jahren 1896 bis 1901. Mit einem Anhang „Löns und Worpswede. Briefe an Hans Müller-Brauel“
von Hermann Löns, herausgegeben von Uwe Laugwitz1891 war Hermann Löns gezwungen, sein Studium zu beenden und sein Leben neu zu beginnen:
Die Eheschließung mit Elisabet Löns-Erbeck war die einzige Absicherung seiner Entscheidung vom Journalismus zu leben; zugleich war sie auch ein zusätzliches Risiko. Er heiratete erst Anfang 1893, als absehbar war, daß sein Plan aufgehen würde, und in den ersten Ehejahren wird die mühsam gewonnene Stabilität der häuslichen Verhältnisse ihm die langsam einsetzende Karriere als Journalist befördert haben – erst am 15.3.1895 konnte er seinem Jugendfreund Apffelstaedt schreiben „Gehe Leiter hoch!“ Wie ist dann die Aussage „Jahrelang kam ich kaum zu mir selbst“ zu verstehen? Eindeutig waren auch seine sehr erfolgreichen Sonntagsplaudereien unter dem Pseudonym „Fritz von der Leine“ (ab Januar 1894) nicht das, was er sich in Münster erhofft hatte: „ein guter Schriftsteller“ zu werden. Dieses Ziel erreichte er durch fortdauerndes Schreiben von Werken, die vor seiner immer wachen Selbstkritik bestehen konnten, wozu sich ihm als Mitarbeiter und späterer Redakteur der angesehenen Zeitschrift „Niedersachsen“ eine Plattform bot, die er in genau dieser Weise ausnutzte. Mit dieser Edition bietet sich eine Gelegenheit, angesichts des derzeitigen Stillstands der Löns-Philologie einen ersten Schritt in einem gut abgrenzbaren Teilbereich voranzugehen, um die Lücken und Schwächen des bisherigen Lönsbildes zu beheben. Löns wurde bis 1901 als Schriftsteller kaum wahrgenommen, aber hauptsächlich mit seinen „Niedersachsen“-Beiträgen legte er den Grundstein zu seinem Autorenruhm, der sich dann endgültig ab 1908 mit seinen fünf Romanen und anderen Werken entfaltete.
Die 1896 beginnenden Beiträge von Hermann Löns zur Zeitschrift „Niedersachsen“ bieten zahlreiche aufschlußreiche, oft völlig unbekannte Werke, die meist von ausgewählter (von Löns ausgewählter) Qualität sind. Als vorläufige Endzäsur für diesen fokussierten Blick (obwohl es schwierig ist, hier eine einfache Grenze zu setzen) bieten sich die Jahr 1900/1901 an aufgrund dreier eng verbundener biographischer Einschnitte:
Der Anspruch dieser Edition ist es, in folgenden Bereichen philologische Qualitätskriterien zu erfüllen:
Aus dieser Sammlung ist herauszulesen, wie sich das öffentliche Bild Hermann Löns‘ vom lokalen „Fritz von der Leine“ über die Jagderlebnisse zum „Heidedichter“ Hermann Löns entwickelte:
Daß dies nicht der Endpunkt ist, hat Löns schon 1901 vorausgesehen:
Die Eheschließung mit Elisabet Löns-Erbeck war die einzige Absicherung seiner Entscheidung vom Journalismus zu leben; zugleich war sie auch ein zusätzliches Risiko. Er heiratete erst Anfang 1893, als absehbar war, daß sein Plan aufgehen würde, und in den ersten Ehejahren wird die mühsam gewonnene Stabilität der häuslichen Verhältnisse ihm die langsam einsetzende Karriere als Journalist befördert haben – erst am 15.3.1895 konnte er seinem Jugendfreund Apffelstaedt schreiben „Gehe Leiter hoch!“ Wie ist dann die Aussage „Jahrelang kam ich kaum zu mir selbst“ zu verstehen? Eindeutig waren auch seine sehr erfolgreichen Sonntagsplaudereien unter dem Pseudonym „Fritz von der Leine“ (ab Januar 1894) nicht das, was er sich in Münster erhofft hatte: „ein guter Schriftsteller“ zu werden. Dieses Ziel erreichte er durch fortdauerndes Schreiben von Werken, die vor seiner immer wachen Selbstkritik bestehen konnten, wozu sich ihm als Mitarbeiter und späterer Redakteur der angesehenen Zeitschrift „Niedersachsen“ eine Plattform bot, die er in genau dieser Weise ausnutzte. Mit dieser Edition bietet sich eine Gelegenheit, angesichts des derzeitigen Stillstands der Löns-Philologie einen ersten Schritt in einem gut abgrenzbaren Teilbereich voranzugehen, um die Lücken und Schwächen des bisherigen Lönsbildes zu beheben. Löns wurde bis 1901 als Schriftsteller kaum wahrgenommen, aber hauptsächlich mit seinen „Niedersachsen“-Beiträgen legte er den Grundstein zu seinem Autorenruhm, der sich dann endgültig ab 1908 mit seinen fünf Romanen und anderen Werken entfaltete.
Die 1896 beginnenden Beiträge von Hermann Löns zur Zeitschrift „Niedersachsen“ bieten zahlreiche aufschlußreiche, oft völlig unbekannte Werke, die meist von ausgewählter (von Löns ausgewählter) Qualität sind. Als vorläufige Endzäsur für diesen fokussierten Blick (obwohl es schwierig ist, hier eine einfache Grenze zu setzen) bieten sich die Jahr 1900/1901 an aufgrund dreier eng verbundener biographischer Einschnitte:
Der Anspruch dieser Edition ist es, in folgenden Bereichen philologische Qualitätskriterien zu erfüllen:
Aus dieser Sammlung ist herauszulesen, wie sich das öffentliche Bild Hermann Löns‘ vom lokalen „Fritz von der Leine“ über die Jagderlebnisse zum „Heidedichter“ Hermann Löns entwickelte:
Daß dies nicht der Endpunkt ist, hat Löns schon 1901 vorausgesehen: