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Beobachter im Krähennest
Niklas Luhmann
1. Gespräch mit Ulrich Boehm (1973)
2. Beobachter im Krähennest (Bericht von Thomas Strauch) (1989)
Niklas Luhmann (1927-1998), der Begründer der modernen Systemtheorie, wird gelegentlich auch als „Hegel des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Das liegt zum einen am hohen Abstraktionsgrad seiner Theorie, vor allem aber an deren unzeitgemäßem Anspruch, die Welt insgesamt zu beschreiben. Die hier vorliegenden Filmaufnahmen zeigen Luhmann in ganz unterschiedlichen Phasen seines Wirkens und der Wirksamkeit der Systemtheorie. Der erste Teil – es sind die ersten Filmaufnahmen des noch medienungeübten 46-jährigen Bielefelder Professors – dokumentiert Luhmanns Einübung ins System der Massenmedien. Im Gespräch mit Ulrich Boehm erläutert Luhmann 1973 Grundbegriffe seiner Theorie und macht seine Position in der soeben mit Jürgen Habermas ausgefochtenen Debatte Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie anschaulich, die unter den Stichworten „Emanzipation gegen Technokratie“ bzw. „Fortschritt gegen Reaktion“ geführt worden war. Im zweiten Teil beschreibt Luhmann die Risikoproblematiken moderner Industriegesellschaften in systemtheoretischen Begriffen wie „System“, „Umwelt“ und „Komplexität“. Und wie er mit der Komplexität seiner eigenen Gedanken umging, zeigt schließlich ein einmaliges filmisches Dokument: Luhmann öffnet dem Zuschauer seinen legendären, über 35.000 Zettel umfassenden Zettelkasten.
Niklas Luhmann (1927-1998), der Begründer der modernen Systemtheorie, wird gelegentlich auch als „Hegel des 20. Jahrhunderts“ bezeichnet. Das liegt zum einen am hohen Abstraktionsgrad seiner Theorie, vor allem aber an deren unzeitgemäßem Anspruch, die Welt insgesamt zu beschreiben. Die hier vorliegenden Filmaufnahmen zeigen Luhmann in ganz unterschiedlichen Phasen seines Wirkens und der Wirksamkeit der Systemtheorie. Der erste Teil – es sind die ersten Filmaufnahmen des noch medienungeübten 46-jährigen Bielefelder Professors – dokumentiert Luhmanns Einübung ins System der Massenmedien. Im Gespräch mit Ulrich Boehm erläutert Luhmann 1973 Grundbegriffe seiner Theorie und macht seine Position in der soeben mit Jürgen Habermas ausgefochtenen Debatte Theorie der Gesellschaft oder Sozialtechnologie anschaulich, die unter den Stichworten „Emanzipation gegen Technokratie“ bzw. „Fortschritt gegen Reaktion“ geführt worden war. Im zweiten Teil beschreibt Luhmann die Risikoproblematiken moderner Industriegesellschaften in systemtheoretischen Begriffen wie „System“, „Umwelt“ und „Komplexität“. Und wie er mit der Komplexität seiner eigenen Gedanken umging, zeigt schließlich ein einmaliges filmisches Dokument: Luhmann öffnet dem Zuschauer seinen legendären, über 35.000 Zettel umfassenden Zettelkasten.