Energie aus Abfall, Band 4 | ISBN 9783935317320

Energie aus Abfall, Band 4

herausgegeben von Karl J. Thomé-Kozmiensky und Michael Beckmann
Mitwirkende
Herausgegeben vonKarl J. Thomé-Kozmiensky
Herausgegeben vonMichael Beckmann
Buchcover Energie aus Abfall, Band 4  | EAN 9783935317320 | ISBN 3-935317-32-8 | ISBN 978-3-935317-32-0

Energie aus Abfall, Band 4

herausgegeben von Karl J. Thomé-Kozmiensky und Michael Beckmann
Mitwirkende
Herausgegeben vonKarl J. Thomé-Kozmiensky
Herausgegeben vonMichael Beckmann
In diesem Buch werden Unternehmensstrategien großer Akteure in der Abfallverbrennung – insbesondere eines bedeutenden Anlagenbauers und der großen Betreiber von Abfallverbrennungsanlagen – vorgestellt. Unter dem Thema Klimaschutz werden Ausführungen zu Grenzwerten und zur Abgasbehandlung sowie im dritten Teil des Buchs grundlegende Diskussionen zur Anlageneffizienz und -verfügbarkeit einschließlich der Korrosionsvermeidung dargestellt. Abgerundet werden die Ausführungen mit der Vorstellung neuer Großanlagen in Österreich, Frankreich und den Niederlanden sowie mit einem Bericht über die Ertüchtigung der Abfallverbrennungsanlage in Frankfurt.
Der Markt des Anlagenbaus für Abfallverbrennungsanlagen hat sich in den letzten Jahrzehnten fast dramatisch verändert und ist sowohl durch Konzentrationen als auch durch das Erscheinen neuer Anbieter gekennzeichnet. Konzentration kennzeichnet auch die Entwicklung bei den Betreibern von Abfallverbren-nungsanlagen. Zwar wird noch mehr als die Hälfte der zur Verbrennung gelangenden Abfälle in kommunalen Anlagen behandelt, doch sind dies in der Regel Einzelunternehmen. Privatwirtschaftlich organisierte Unternehmen agieren über-regional, wie dies an den Beispielen BKB, Vattenfall, Remondis und MVV exemplarisch dargestellt wird. Interessant ist auch die Unternehmenspolitik des Bremer Ver- und Entsorgungsunternehmens swb, das sich aus einem Stadtwerk entwickelt hat.
Reduzierung der Emissionsgrenzwerte für Verbrennungsanlagen? Die Frage steht im Fokus jedes Erörterungstermins für Neuzulassungen und Anlagenerweiterungen. Die Rechtslage ist eindeutig: es gilt die 2003 novellierte 17. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz.
Dass die Diskussion dennoch geführt wird, hat vielfältige Gründe. Zum einen werden von zahlreichen Anlagen regelmäßig Emissionswerte veröffentlicht, die häufig nur einen Bruchteil der Genehmigungswerte ausmachen, zum anderen wurde für etliche Verbrennungsanlagen die Genehmigung mit deutlich geringeren Grenzwerten beantragt, mit denen diese dann
zugelassen wurden.
Es ist kein Zufall, dass die Grenzwertdiskussion erneut Aktualität erlangt. Zur Erfüllung der Vorgaben der Abfallablagerungsverordnung werden Kapazitäten zur Abfallverbrennung und Ersatzbrennstoffverwertung erhöht, zahlreiche neue Anlagen müssen errichtet, vorhandene erweitert werden.
Im April 2007 wurde ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts verkündet, das sich zwar auf einen speziellen Fall bezog, gleichwohl weithin Beachtung fand. Im Zuge der Modernisierung der Abgasbehandlungsanlage einer Abfallverbren-nungsanlage wurden 1994 mit immissionsschutzrechtlichem Änderungsgenehmi-gungsbescheid – antragsgemäß – die
Emissionsgrenzwerte der Tagesmittelwerte für Staub, Schwefel- und Stickstoffdioxid gegenüber den Vorgaben der 17. BImSchV um etwa die Hälfte herabgesetzt. Im Genehmigungsbescheid in 2005 für eine Anlagenerweiterung legte die Behörde Halbstundenmittelwerte, die erheblich unter den Werten der 17. BImSchV liegen, fest. Die Klage dagegen wurde vom Gericht abschlägig beschieden.
Im Juni 2007 brachte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag einen Antrag ein, dessen Ziel die deutliche Absenkung der Grenzwerte für Abfallver-brennungsanlagen ist. Im September 2007 legte das Umweltministerium einen Verordnungsentwurf vor, nach dem die Monatsmittelwerte für Stickstoffdioxid auf 100 mg/m3 begrenzt werden sollen.
Ein Schwerpunkt dieses Buchs ist die angekündigte Grenzwertreduzierung. Nach Erläuterung der Pläne des Ministeriums berichten anerkannte Fachleute über die Auswirkungen der geplanten Verordnung.
Technische Konzepte zur Umsetzung der geplanten Verordnung werden sowohl von Ingenieurbüros als auch von Vertretern des Anlagenbaus und von Anlagenbetreibern abgehandelt. Anlageneffizienz und -verfügbarkeit stehen schon wegen der wirtschaftlichen Bedeutung im Mittelpunkt des Interesses der Anlagenbetreiber. Vielfältige Ansätze zur weiteren Optimierung werden zur Diskussion gestellt.
Weitere Themen sind Vorstellungen von großen und neuen Abfallverbrennungs-anlagen in Österreich, in den Niederlanden, in Frankreich und in Deutschland.