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![]( "Buchcover ISBN 9783935877664")
Das erzählende Ich, Alter ego des Autors, hat auf einer Reise nach Italien ein seltsames Déjà-vu-Erlebnis: Er meint ein Haus „wiederzuerkennen“, als hätte er hier schon einmal gelebt. In diesem Haus, so erfährt er später, hatte im 16. Jahrhundert der Arzt, Magier und Schriftsteller Nicolao Granucci gelebt.
Dem Erzähler lässt dieses Erlebnis keine Ruhe. In der Stadtbibliothek findet er die hochdramatische Biografie und die Schriften Granuccis, entdeckt er auch die Biografie von Granuccis Geliebter Lucrezia Malpigli/Buonvisi. Nach Lucrezias erzwungener Einheirat in die reiche Familie Buonvisi geschehen rätselhafte Morde – die grausame Renaissance-Frau und der als Komplize verdächtigte Granucci werden zum Tod verurteilt. Durch Flucht in ein Kloster entzieht sich Lucrezia der Strafe, wird aber später als Hexe gerichtet. Nicolao Granucci kann fliehen, hetzt vor seinen Verfolgern durch ganz Europa und kehrt nach zwanzig Jahren aus seiner letzten Exilstation Transsylvanien wieder nach Lucca zurück. Er wird gefoltert und in Viareggio in der klobigen Torre Matilda eingemauert, wo er vierzehn Jahre lebendig begraben zwischen Leben und Tod dahinvegetiert.
Im Zentrum dieses „Geisterromans“ stehen alle Dimensionen des BUCHES, der SCHRIFT als magisches und gefährliches Elixier und Machtmittel. Im „Verweser“ missbraucht die Hauptfigur Granucci ihre Macht, um sich an Lucrezia zu rächen, die ihn mit anderen Liebhabern verraten hat. Durch ein bewusst falsches, diffamierendes Porträt liefert er sie der Obrigkeit aus, die sie als Hexe hinrichtet. Ihr Phantom aber verfolgt den unmoralischen Autor. Reizvoll ist die andauernd grenzüberschreitende Moral für Dinge jenseits unserer Vorstellung; dass nämlich kein irdisches Gericht dazu fähig ist, den Fall in seiner Komplexität zu richten. Das alttestamentarische und antike Rache-Prinzip sollen aufgelöst werden, durch die Metapher der Gespenstergeschichte weisen die Geschehnisse über unser Verstehen hinaus.
Dem Erzähler lässt dieses Erlebnis keine Ruhe. In der Stadtbibliothek findet er die hochdramatische Biografie und die Schriften Granuccis, entdeckt er auch die Biografie von Granuccis Geliebter Lucrezia Malpigli/Buonvisi. Nach Lucrezias erzwungener Einheirat in die reiche Familie Buonvisi geschehen rätselhafte Morde – die grausame Renaissance-Frau und der als Komplize verdächtigte Granucci werden zum Tod verurteilt. Durch Flucht in ein Kloster entzieht sich Lucrezia der Strafe, wird aber später als Hexe gerichtet. Nicolao Granucci kann fliehen, hetzt vor seinen Verfolgern durch ganz Europa und kehrt nach zwanzig Jahren aus seiner letzten Exilstation Transsylvanien wieder nach Lucca zurück. Er wird gefoltert und in Viareggio in der klobigen Torre Matilda eingemauert, wo er vierzehn Jahre lebendig begraben zwischen Leben und Tod dahinvegetiert.
Im Zentrum dieses „Geisterromans“ stehen alle Dimensionen des BUCHES, der SCHRIFT als magisches und gefährliches Elixier und Machtmittel. Im „Verweser“ missbraucht die Hauptfigur Granucci ihre Macht, um sich an Lucrezia zu rächen, die ihn mit anderen Liebhabern verraten hat. Durch ein bewusst falsches, diffamierendes Porträt liefert er sie der Obrigkeit aus, die sie als Hexe hinrichtet. Ihr Phantom aber verfolgt den unmoralischen Autor. Reizvoll ist die andauernd grenzüberschreitende Moral für Dinge jenseits unserer Vorstellung; dass nämlich kein irdisches Gericht dazu fähig ist, den Fall in seiner Komplexität zu richten. Das alttestamentarische und antike Rache-Prinzip sollen aufgelöst werden, durch die Metapher der Gespenstergeschichte weisen die Geschehnisse über unser Verstehen hinaus.