Sound-Design - Sound-Montage - Soundtrack-Komposition von Jörg U Lensing | ISBN 9783937708058

Sound-Design - Sound-Montage - Soundtrack-Komposition

von Jörg U Lensing
Buchcover Sound-Design - Sound-Montage - Soundtrack-Komposition | Jörg U Lensing | EAN 9783937708058 | ISBN 3-937708-05-7 | ISBN 978-3-937708-05-8

Sound-Design - Sound-Montage - Soundtrack-Komposition

von Jörg U Lensing
Das Ohr sieht mit„
1927 leitete der Filmerfolg “The Jazz Singers„ in den USA die Tonfilmära ein. Doch bereits zuvor hatte man sich über die Rolle des Filmtons Gedanken gemacht. Zamecnik erstellte 1913 das erste Musikthemen-Verzeichnis, in dem spezielle Musiktitel für verschiedene emotionale Stimmungen für Stummfilme kategorisiert wurden. Der Frage wie die Beziehung zwischen Bild und Musik zu beschreiben sei, widmete sich u. a. Pauli 1975, der die Grundformen “Polarisierung„, “Paraphrasierung„ und “Kontrapunktierung„ für diesen Bereich definierte. Adorno und Eisler (“Komposition für den Film„, 1941/1977) und Lissa (“Ästhetik der Filmusik„, 1965) versuchen weitergehend die Funktionen und Wirkungen von Filmmusik zu erforschen (Tektonische Funktion, Syntaktische Funktion, Semantische Funktion, Mediatisierende Funktion). Aber: Alle diese Untersuchungen beziehen sich auf die Filmmusik, also die Komposition in zeitlichen und harmonischen Strukturen. Das Sounddesign wid als bloßer Geräuschelieferant der Synchronisation verstanden, dem Wirkung und Stellung der Filmmusik abgesprochen wird. Sounddesign findet statt, wenn O-Ton, Atmos und Nur-Ton bereits am Set aufgenommen würden. Sounddesign fällt in der Postproduction lediglich die Abildung von natürlichen Geräuschen zu, die das zu Sehende auditiv umsetzen und unterstützen.
Dabei haben Sounddesigner wie Walter Murch z. B. bei “Apocalypse Now„ bewiesen, welche immensen Wirkungen ein kreatives “Soundcomposing„ bewirken kann. Komponieren meint einen bewußten Vorgang, der bereits bei der Planung der Umsetzung einer Filmstory beginnen muß. Sounddesign kommt hier die oben beschriebenen Wirkungen der Filmmusik zu: D. h. Alltaggeräusche (Music concrete) und synthetische Sounds wirken polarisierend, paraphrasierend und kontrapunktierend. Dies können sie jedoch nur, wenn Sounddesign von Anfang an mitgedacht und in den kreativen Prozeß mit einbezogen wird - als Kronkorken, der auf die Flasche mit fertig gebrauten Bier aufgestülpt wird, ist dies unmöglich. Zum Beispiel: Wie wirkt eine Sequenz von “Alien4", wenn gleichzeitig das Geräusch eines Lastenaufzugs und das mehrer hydraulischer Türen zu hören ist, aber weder ein Aufzug, noch eine Tür zu sehen ist.
Auf welche Fragen will der Autor Antworten geben?
Was ist die Funktion von Filmmusik? Was ist Sounddesign? Was ist die derzeitige Funktion von Sounddesign/Tongestaltung in Europa? Wie hoch ist der Stellenwert von Sounddesign/Filmtongestaltung in Europa? Ist Sounddesign Komposition? Welche unerschöpften Möglichkeiten bietet Sounddesign als Kompositionsform? Sounddesign = Technik + Handwerk + Komposition?
Der Autor möchte:
Eine Diskussion über den Stellenwert von Sounddesign anregen Praktische Tipps für Profis geben, die Sounddesign als Kompositionsform begreifen und anwenden wollen (Gehörbildung, Gestaltungslehre) Geschichte, Wurzeln und Spielarten des Sounddesign darstellen Exponierte Beispiele gelungenen Sounddesigns geben (populäre Filme) Aufzeigen, wie Sounddesign bereits am Set berücksichtigt werden kann (O-Ton, O-Ton-Atmos, Nur-Ton, Atmos, Effekte usw.) und in der Postpro weitergestaltet werden kann.
Zielgruppen Allgemein Profis aus dem Bereich Bild und Ton Ausbildungbereich Ton und Bild Ton- und Filminteressierte ohne primär professionellen Bezug
Im Detail Studenten der Medientechnik, der Filmakademien, Tonmeister- und Ingenieure, Komponisten Auszubildende Mediengestalter Bild und Ton Filmtonmeister, Produzenten bei Broadcastern, Filmproduktionsfirmen, Postproduction Regisseure Drehbuchautoren Filmfreaks Producer von Werbeagenturen, die sich über Möglichkeiten des Tons bei Werbespots informieren möchten