Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen | ISBN 9783937937717

Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen

Buchcover Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen  | EAN 9783937937717 | ISBN 3-937937-71-4 | ISBN 978-3-937937-71-7

Leitfaden Bodenschutz auf Linienbaustellen

Liebe Leserinnen und Leser,
Böden erfüllen nicht nur vielfältige Funktionen
im Naturhaushalt und für den Klimaschutz,
sondern sie sind vor allem Grundlage unseres
Lebens. Boden ist ein knappes Gut, das nicht
nach unseren Bedürfnissen hergestellt werden
kann. Es dauert tausende von Jahren, bis
sich ein fruchtbarer Ackerboden entwickelt
hat. Umso größer ist unsere Verantwortung
dafür, dass Böden nicht zerstört, sondern für
nachkommende Generationen erhalten werden.
Die Energiewende, für die diese Landesregierung
steht, erfordert die Verlegung von Erdkabeln
und Gasleitungen. Dabei sind linienhafte
Eingriffe in den Bodenaufbau und damit in die
Bodenfunktionen über weite Strecken unvermeidbar.
Dieser Leitfaden soll dazu beitragen,
die Anforderungen der Energiewende mit denen
des Bodenschutzes in Einklang zu bringen.
Während bisher vor allem die Vermeidung von
Schadstoffeinträgen im Vordergrund stand, gewinnt
der Schutz vor irreversiblen mechanischen
Belastungen der Böden zunehmend an
Bedeutung. Bislang hat dieser Aspekt nur unzureichend
Eingang in die Planung und Umsetzung
von Bauvorhaben gefunden. Ein sorgsamer
Umgang mit dem Boden, der nach Abschluss
der Baumaßnahmen in der Regel wieder
landwirtschaftlich genutzt werden soll, ist
eine Grundvoraussetzung für die Akzeptanz
von Baumaßnahmen aller Art.
Der Leitfaden enthält konkrete Vorschläge für
die praktische Anwendung von Bodenschutzmaßnahmen
während der verschiedenen Phasen
von Linienbaustellen - von der Planung
des Trassenverlaufs über die bodenkundliche
Baubegleitung bei der Bauausführung bis hin
zur Wiederherstellung des Bodenaufbaus und
der Bodenfunktionen. Ein besonderes Augenmerk
liegt dabei auf den regional unterschiedlich
ausgeprägten Eigenschaften der Böden
Schleswig-Holsteins.
Die Energiewende erfordert gesellschaftliche
Akzeptanz. Dazu gehört auch, dass betroffene
Umweltkompartimente wie der Boden bestmöglich
geschützt und Eingriffe minimiert
werden. Mit Hilfe der fachlichen Empfehlungen
des Leitfadens lassen sich Bodenbeeinträchtigungen
durch Bauprozesse vermeiden
oder auf das unvermeidbare Maß reduzieren,
und mögliche Folgekosten für Rekultivierungen
nach Bauabschluss können gesenkt werden.
Herzlichst Ihr
Dr. Robert Habeck