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Jeder, der mit Geld zu tun hat, sollte dieses Buch gelesen haben.
Vorwort
Wer die Nachrichten der letzten Jahre einigermaßen aufmerksam verfolgt hat, der hat die öffentlich verbreiteten Fakten zur Krise wahrgenommen – und die öffentlich verbreiteten Erklärungen und Argumente ebenfalls.
Was uns öffentlich vorgesetzt wurde, ergibt jedoch noch kein Bild. Es sind nur Mosaiksteine, die in schneller Folge wie von Geisterhand auf einen Haufen geworfen wurden.
So entstand der Eindruck, es ereigne sich ein großes Unglück, gegen das Profis und Laien, Banker und Politiker mit äußerster Kraft ankämpfen, ein Unglück, das von Ausbruch und Verlauf her einer Virus-Epidemie gleicht, die ein Opfer nach dem anderen dahinrafft, während die Experten verzweifelt nach einem Gegenmittel suchen. Es bleibt dabei keine Zeit innezuhalten, zu bilanzieren, Aufwand und Nutzen gegenüberzustellen. Milliarde um Milliarde wird ins Feuer geworfen, in der Hoffnung, die Krise mit einem Schaumteppich aus Banknoten ersticken zu können. Jede neue Rettung ist neue Hoffnung – und jede nächste neue Rettung wird als die nun wirklich letzte und durchschlagend wirksame angekündigt.
Dass bei alledem ein schaler Beigeschmack nicht zu verdrängen ist, dass die scheinbar naturgesetzliche – und daher oft als alternativlos bezeichnete Abfolge der Ereignisse immer wieder auch ein Kopfschütteln hervorruft, steht auf einem anderen Blatt.
Dieses „andere Blatt“ ist so etwas wie die „Blaupause der Krise“, der Plan, nachdem sie sich vollzieht bzw. – wenn man an eine Verschwörung denkt – nach dem sie vollzogen wird.
In diesem Buch wird die Frage nach der Verschwörung ebenso gestellt, wie die Frage nach der „inneren Logik“ unseres Geldsystems – und danach, inwieweit Verschwörung und Logik in dieser Krise Hand und Hand gegangen sind.
Es wird die Frage gestellt und beantwortet, wie es zum katastrophalen Versagen der Staaten kommen konnte, die sich in dieser Krise – wenn es ihnen denn um die Rettung der gemeinsamen Währung und um den Erhalt des Wohlstands der Bevölkerung gegangen wäre – denkbar ungeschickt verhalten haben und dies wohl auch so fortsetzen werden.
In der Schlussfolgerung wird klar, dass das Schlachtfest bereits in vollem Gange ist. Der Euro war so eine Art „Turbo-Mast-Futter“ für die Staaten der Euro-Zone.
Doch so, wie ein Schweinemäster nur deswegen teures Mastfutter in die Tröge schüttet, damit seine Tiere möglichst schnell ihr Schlachtgewicht erreichen (und nicht etwa, weil er ein besonderer Tierfreund wäre), so haben auch die „Stifter des Euro“ nichts anderes im Sinn, als sich zum optimalen Zeitpunkt den fetten Braten zu sichern.
Dieser Zeitpunkt scheint erreicht zu sein.
Der noch mögliche Ertragszuwachs bleibt hinter dem Aufwand für die weitere Fütterung zurück. Es rentiert sich nicht mehr. Abzulesen an den Ereignissen von Anfang Juli 2013: Die Rating-Agenturen stufen Frankreich – den nach Deutschland wichtigsten Euro-Garanten – herab und in der logischen Folge gleich auch noch den Euro-Rettungsschirm EFSF.
Die Herabstufung Deutschlands und des noch mächtigeren Rettungsschirmes ESM wird da nicht mehr lange auf sich warten lassen – und damit dürfte das Schlachtfest dann offiziell eröffnet sein.
Der Untertitel „Die Logik der Krise“, soll zum Ausdruck bringen, dass es in unserem Finanz- und Wirtschaftssystem zwangslogische Abfolgen gibt, aus denen auch die aktuelle Krise hervorgegangen ist. Er soll zugleich andeuten, dass genau diese „Logik“ auch den Blickwinkel der vorliegenden Betrachtung bestimmt.
Ein Blickwinkel, von dem aus die Daten, Fakten, Statistiken, Zahlengebirge und Paragraphenwälder der Verträge und Vereinbarungen in den Hintergrund treten, ja nur soweit überhaupt angeführt werden, wie es einem Gefühl für Größenordnungen oder Zeitabläufe dienlich ist, nicht, um mit empirisch-mathematischen Modellen Beweise zu führen oder Prognosen zu erzeugen.
Noch ist die Krise nicht überstanden, noch ist es müßig, Bilanz zu ziehen, Schäden zu ermitteln und Gewinne abzuschätzen – und selbst wenn die Krise einmal überstanden sein wird, hilft das Wissen um das Ausmaß des Betrugs keinen Schritt weiter, wenn es darum geht, die nächste Krise zu vermeiden oder zumindest besser für sie gerüstet zu sein.
Um der nächsten Krise vorzubeugen, braucht es das Wissen um die Prinzipien, um die Gesetzmäßigkeiten, nach denen die Krise funktioniert – und genau dazu soll dieses Buch einen Beitrag leisten.
Elsendorf, Ende Juli 2013
Egon W. Kreutzer
Wer die Nachrichten der letzten Jahre einigermaßen aufmerksam verfolgt hat, der hat die öffentlich verbreiteten Fakten zur Krise wahrgenommen – und die öffentlich verbreiteten Erklärungen und Argumente ebenfalls.
Was uns öffentlich vorgesetzt wurde, ergibt jedoch noch kein Bild. Es sind nur Mosaiksteine, die in schneller Folge wie von Geisterhand auf einen Haufen geworfen wurden.
So entstand der Eindruck, es ereigne sich ein großes Unglück, gegen das Profis und Laien, Banker und Politiker mit äußerster Kraft ankämpfen, ein Unglück, das von Ausbruch und Verlauf her einer Virus-Epidemie gleicht, die ein Opfer nach dem anderen dahinrafft, während die Experten verzweifelt nach einem Gegenmittel suchen. Es bleibt dabei keine Zeit innezuhalten, zu bilanzieren, Aufwand und Nutzen gegenüberzustellen. Milliarde um Milliarde wird ins Feuer geworfen, in der Hoffnung, die Krise mit einem Schaumteppich aus Banknoten ersticken zu können. Jede neue Rettung ist neue Hoffnung – und jede nächste neue Rettung wird als die nun wirklich letzte und durchschlagend wirksame angekündigt.
Dass bei alledem ein schaler Beigeschmack nicht zu verdrängen ist, dass die scheinbar naturgesetzliche – und daher oft als alternativlos bezeichnete Abfolge der Ereignisse immer wieder auch ein Kopfschütteln hervorruft, steht auf einem anderen Blatt.
Dieses „andere Blatt“ ist so etwas wie die „Blaupause der Krise“, der Plan, nachdem sie sich vollzieht bzw. – wenn man an eine Verschwörung denkt – nach dem sie vollzogen wird.
In diesem Buch wird die Frage nach der Verschwörung ebenso gestellt, wie die Frage nach der „inneren Logik“ unseres Geldsystems – und danach, inwieweit Verschwörung und Logik in dieser Krise Hand und Hand gegangen sind.
Es wird die Frage gestellt und beantwortet, wie es zum katastrophalen Versagen der Staaten kommen konnte, die sich in dieser Krise – wenn es ihnen denn um die Rettung der gemeinsamen Währung und um den Erhalt des Wohlstands der Bevölkerung gegangen wäre – denkbar ungeschickt verhalten haben und dies wohl auch so fortsetzen werden.
In der Schlussfolgerung wird klar, dass das Schlachtfest bereits in vollem Gange ist. Der Euro war so eine Art „Turbo-Mast-Futter“ für die Staaten der Euro-Zone.
Doch so, wie ein Schweinemäster nur deswegen teures Mastfutter in die Tröge schüttet, damit seine Tiere möglichst schnell ihr Schlachtgewicht erreichen (und nicht etwa, weil er ein besonderer Tierfreund wäre), so haben auch die „Stifter des Euro“ nichts anderes im Sinn, als sich zum optimalen Zeitpunkt den fetten Braten zu sichern.
Dieser Zeitpunkt scheint erreicht zu sein.
Der noch mögliche Ertragszuwachs bleibt hinter dem Aufwand für die weitere Fütterung zurück. Es rentiert sich nicht mehr. Abzulesen an den Ereignissen von Anfang Juli 2013: Die Rating-Agenturen stufen Frankreich – den nach Deutschland wichtigsten Euro-Garanten – herab und in der logischen Folge gleich auch noch den Euro-Rettungsschirm EFSF.
Die Herabstufung Deutschlands und des noch mächtigeren Rettungsschirmes ESM wird da nicht mehr lange auf sich warten lassen – und damit dürfte das Schlachtfest dann offiziell eröffnet sein.
Der Untertitel „Die Logik der Krise“, soll zum Ausdruck bringen, dass es in unserem Finanz- und Wirtschaftssystem zwangslogische Abfolgen gibt, aus denen auch die aktuelle Krise hervorgegangen ist. Er soll zugleich andeuten, dass genau diese „Logik“ auch den Blickwinkel der vorliegenden Betrachtung bestimmt.
Ein Blickwinkel, von dem aus die Daten, Fakten, Statistiken, Zahlengebirge und Paragraphenwälder der Verträge und Vereinbarungen in den Hintergrund treten, ja nur soweit überhaupt angeführt werden, wie es einem Gefühl für Größenordnungen oder Zeitabläufe dienlich ist, nicht, um mit empirisch-mathematischen Modellen Beweise zu führen oder Prognosen zu erzeugen.
Noch ist die Krise nicht überstanden, noch ist es müßig, Bilanz zu ziehen, Schäden zu ermitteln und Gewinne abzuschätzen – und selbst wenn die Krise einmal überstanden sein wird, hilft das Wissen um das Ausmaß des Betrugs keinen Schritt weiter, wenn es darum geht, die nächste Krise zu vermeiden oder zumindest besser für sie gerüstet zu sein.
Um der nächsten Krise vorzubeugen, braucht es das Wissen um die Prinzipien, um die Gesetzmäßigkeiten, nach denen die Krise funktioniert – und genau dazu soll dieses Buch einen Beitrag leisten.
Elsendorf, Ende Juli 2013
Egon W. Kreutzer