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Bad Orb - Jagdgebiet der Könige und Solebad
Eine geschichtliche Betrachtung von der Frühgeschichte bis zur beginnenden Neuzeit
von Walter Niess, herausgegeben von Joachim CottDr. Walter Nieß führt den Leser durch die Geschichte Bad Orbs von den ersten urkundlichen Erwähnungen bis zur beginnenden Neuzeit. Er erinnert an die Erkenntnisse des Heimatforschers Dr. Heinz Dehmer zu vorgeschichtlichen Spuren in der Gemarkung Bad Orb und stellt dessen Aussagen über das „Domus Wildero Wibo“, das „Wildfrauenhaus“, in einen größeren räumlichen Zusammenhang: zur Frau-Holle-Sage im Vogelsberg.
Einen Schwerpunkt des Buches bilden die Entstehung und Entwicklung der Wildbanne Spessart und Büdinger Wald. Dr. Walter Nieß erläutert die Begriffe Wildbann, Bannforst und Bannforstgebiet und die politischen Hintergründe der wechselvollen Geschichte des „Orber Reisig“. Die Westgrenzen der Wildbanne Spessart und Büdinger Wald und ihre Beziehung zum Limes geben dabei einen Hinweis auf das Alter der jagdlichen Nutzung. Von der Zeit des römischen Herrschers Gaius Julius Cäsar über die Merowinger bis zur Stauferzeit war das Bannforstgebiet um Orb, aufgrund seiner geografischen Lage und der Möglichkeit der Jagd, ein wichtiges Areal für weltliche und geistliche Herrscher. Die angebliche Schenkung des Wildbannes an das Kloster Fulda durch den noch unmündigen König Heinrich IV. ist besonders interessant im Hinblick auf den späteren Investiturstreit, einem Kräftemessen zwischen Reich und Kirche, das schließlich im „Gang nach Canossa“ gipfelte.
Dr. Walter Nieß beschreibt weiterhin die politischen Gegebenheiten zur Zeit der Mainzer Stiftsfehde und ihren Einfluss auf Orb. Der hohe Finanzbedarf für Diether von Isenburg, den zukünftigen Erzbischof von Mainz, belastete seinen Bruder, Graf Ludwig II. von Isenburg-Büdingen. Dieser war genötigt, jegliche mögliche Geldquelle anzuzapfen, was zu einer Flut von Verleihungen an Orber Lehen führte.
Das Buch enthält nicht nur eine umfassende Zusammenstellung der für die Geschichte relevanten Urkunden und Regesten, sondern bietet anhand der aufgeführten Lehensnehmer und verliehenen Grundstücke auch eine Übersicht zum örtlichen niederen Adel und seinen Lehensverhältnissen in Orb. Besonders geht Dr. Walter Nieß dabei auf die Ritterfamilie Erpho von Orb und ihre Bedeutung als Vögte in Geiselbach ein, die im 15. Jahrhundert mit dem Kloster Seligenstadt im Streit lagen. Neben den angeblich zu hohen Vogteiforderungen ging es dabei sicherlich auch um das Silberbergwerk in Geiselbach. Auch die Familiengeschichten der Ritter Faulhaber von Wächtersbach, Fischborn und Hoelin von Steinau wird aufgezeigt.
Eine kurze Baugeschichtliche Abhandlung über die Burg Orb wird mit Skizzen von Peter Nieß illustriert, die den Sandsteinbau mit den Spuren des ursprünglichen romanischen Stils zeigen. Trotz der vielen Umbauten sieht man heute noch den ehemaligen Befestigungscharakter der gesamten Anlage.
Mit einer Aufstellung Orber Flurnamen mit vorgeschichtlichen Wurzeln und deren Bedeutung schließt Dr. Walter Nieß den Kreis zur Geschichte Bad Orbs. Es folgen eine Zusammenfassung der Erkenntnisse und Übersichten zu geistlichen und weltlichen Politikern und frühgeschichtlichen Daten, die dem Leser eine einfachere Zuordnung in die jeweilige Zeit ermöglichen.
Einen Schwerpunkt des Buches bilden die Entstehung und Entwicklung der Wildbanne Spessart und Büdinger Wald. Dr. Walter Nieß erläutert die Begriffe Wildbann, Bannforst und Bannforstgebiet und die politischen Hintergründe der wechselvollen Geschichte des „Orber Reisig“. Die Westgrenzen der Wildbanne Spessart und Büdinger Wald und ihre Beziehung zum Limes geben dabei einen Hinweis auf das Alter der jagdlichen Nutzung. Von der Zeit des römischen Herrschers Gaius Julius Cäsar über die Merowinger bis zur Stauferzeit war das Bannforstgebiet um Orb, aufgrund seiner geografischen Lage und der Möglichkeit der Jagd, ein wichtiges Areal für weltliche und geistliche Herrscher. Die angebliche Schenkung des Wildbannes an das Kloster Fulda durch den noch unmündigen König Heinrich IV. ist besonders interessant im Hinblick auf den späteren Investiturstreit, einem Kräftemessen zwischen Reich und Kirche, das schließlich im „Gang nach Canossa“ gipfelte.
Dr. Walter Nieß beschreibt weiterhin die politischen Gegebenheiten zur Zeit der Mainzer Stiftsfehde und ihren Einfluss auf Orb. Der hohe Finanzbedarf für Diether von Isenburg, den zukünftigen Erzbischof von Mainz, belastete seinen Bruder, Graf Ludwig II. von Isenburg-Büdingen. Dieser war genötigt, jegliche mögliche Geldquelle anzuzapfen, was zu einer Flut von Verleihungen an Orber Lehen führte.
Das Buch enthält nicht nur eine umfassende Zusammenstellung der für die Geschichte relevanten Urkunden und Regesten, sondern bietet anhand der aufgeführten Lehensnehmer und verliehenen Grundstücke auch eine Übersicht zum örtlichen niederen Adel und seinen Lehensverhältnissen in Orb. Besonders geht Dr. Walter Nieß dabei auf die Ritterfamilie Erpho von Orb und ihre Bedeutung als Vögte in Geiselbach ein, die im 15. Jahrhundert mit dem Kloster Seligenstadt im Streit lagen. Neben den angeblich zu hohen Vogteiforderungen ging es dabei sicherlich auch um das Silberbergwerk in Geiselbach. Auch die Familiengeschichten der Ritter Faulhaber von Wächtersbach, Fischborn und Hoelin von Steinau wird aufgezeigt.
Eine kurze Baugeschichtliche Abhandlung über die Burg Orb wird mit Skizzen von Peter Nieß illustriert, die den Sandsteinbau mit den Spuren des ursprünglichen romanischen Stils zeigen. Trotz der vielen Umbauten sieht man heute noch den ehemaligen Befestigungscharakter der gesamten Anlage.
Mit einer Aufstellung Orber Flurnamen mit vorgeschichtlichen Wurzeln und deren Bedeutung schließt Dr. Walter Nieß den Kreis zur Geschichte Bad Orbs. Es folgen eine Zusammenfassung der Erkenntnisse und Übersichten zu geistlichen und weltlichen Politikern und frühgeschichtlichen Daten, die dem Leser eine einfachere Zuordnung in die jeweilige Zeit ermöglichen.