doppelbett von Christine Stelzer | Ost-West-Paare – Deutsche Porträts und Selbstauskünfte | ISBN 9783940101686

doppelbett

Ost-West-Paare – Deutsche Porträts und Selbstauskünfte

von Christine Stelzer
Mitwirkende
Autor / AutorinChristine Stelzer
Fotograf / FotografinBernd Lasdin
Buchcover doppelbett | Christine Stelzer | EAN 9783940101686 | ISBN 3-940101-68-0 | ISBN 978-3-940101-68-6

doppelbett

Ost-West-Paare – Deutsche Porträts und Selbstauskünfte

von Christine Stelzer
Mitwirkende
Autor / AutorinChristine Stelzer
Fotograf / FotografinBernd Lasdin
„Dann brachte ich auch noch eine Eingeborene mit“, „Dunkeldeutschland - das ist ein so … widerliches Wort“ oder „Nein, das sind nicht meine Brüder und Schwestern“ sind Zitate aus dem Text-Bild-Band doppelbett des Fotografen Bernd Lasdin und der Autorin Christine Stelzer über 58 deutsche Ost-West-Paare.
Mit neugierigem Interesse stellten die Autoren sich und anderen Fragen zum Thema, was in 20 Jahren deutscher Einheit zusammenwuchs oder auch nicht, in einem Land, in dem das Trennende nicht selten stärker empfunden wird als das Erreichte. Die rede- und porträtstehenden Paare gaben Auskünfte zu ihren Partnerschaften, zum Leben in der DDR und BRD, zu Prägungen, Gemeinsamkeiten und Unterschieden, ihrer zweisamen Einheit. Entstanden sind nicht allein Porträts von Paaren, die sich aus Ost- und Westdeutschen verbanden, entstanden ist ein großes Porträt zur Seelenlage einer Gesellschaft in Wort und Bild. Von vorurteilsgeladen, barsch und kantig bis sachlich, nüchtern reichen die Aussagen der Protagonisten aus Ost und West im Gespräch zum Versuch einer deutschen Identität. Dabei gehört die großpolitische Lage ebenso zu den Ausführungen wie kleine Alltäglichkeiten und Grenzüberschreitungen, wo es keine sichtbaren Grenzen gibt. Auf beiden Seiten der Einheit Paar sind Stolz, Widerspruchsgeist und Sehnsüchte zu finden, nur sind deren Ursachen oftmals so uneinheitlich wie es die gesellschaftlichen Entwicklungen in den beiden deutschen Staaten einst waren. Der Reiz des Text-Bild-Bandes doppelbett besteht in der Aussicht von der kleinsten Einheit der Gesellschaft auf die Gesellschaft selbst und die Hoffnung, im Großen zu erreichen, was im Kleinen oft gelang und gelingt - Einigkeit trotz all der Unterschiede, mit und wegen ihnen. Die Verschiedenheiten, die nicht selten bei Sprache und Diktion beginnen und bei Kultur und Religion enden, werden nicht allein als Hürde für Annäherungen angesehen, sondern auch als positive Reizempfindung, die Entdeckungsfreude gebiert. Und so verbreitet das fotografische Kaleidoskop Lasdins und die investigative Dokumentation Christine Stelzers jene Zuversicht, die das geeinte Deutschland trotz aller noch bestehenden Vorurteile, Negativerfahrungen und Ablehnungen in Ost und West benötigt, um eine der tiefsten Spaltungen in der Geschichte der Nation zu überwinden und sei es in Generationen. Die Aussage einer doppelbett-Protagonistin - „Junge Leute witzeln über Ost-West-Probleme nur noch“ - scheint da symptomatisch.