Rothelmchen von Rudolf Eissing | Sowie andere Geschichten und Märchen von Rutho°Kjü'schant'Taschio | ISBN 9783941999145

Rothelmchen

Sowie andere Geschichten und Märchen von Rutho°Kjü'schant'Taschio

von Rudolf Eissing, illustriert von Johanna S Seidensticker
Buchcover Rothelmchen | Rudolf Eissing | EAN 9783941999145 | ISBN 3-941999-14-1 | ISBN 978-3-941999-14-5
Für alle Kinder, die neugierig sind, von anderen Planeten zu hörenF

Rothelmchen

Sowie andere Geschichten und Märchen von Rutho°Kjü'schant'Taschio

von Rudolf Eissing, illustriert von Johanna S Seidensticker

Auszug

LUITHO, meine Familie und ich, RUTHO, das ‘Rothelmchen’ Hallo, ihr! Ich bin RUTHO. Mein Name wird mit ‘die Junge’ übersetzt (ich bin aber ein Mädchen!) und meine Zwillingsschwester LUITHO ist ‘die Sinnliche’. Komisch, ich weiß nicht genau, was ‘sinnlich’ bedeutet! Ich habe unsere Namen mit großen Buchstaben hervorgehoben, denn eigentlich schreibt man bei uns mit ganz anderen Zeichen. Ihr könnt sie auf Seite 8 und hinten im Büchlein sehen. Die findet ihr in keinem noch so schlauen Lexikon! Jetzt seid ihr sicher neugierig, warum nicht? Ganz einfach: Meine Schwester und ich sind außerirdische Mädchen! Da staunt ihr! Was, ihr glaubt es nicht? Schaut uns an – wir sind echt anders! Wir haben nämlich kleine Dackelschwänzchen – und ihr nicht! – Äääätsch… Sicher wollt ihr jetzt sofort wissen, wo wir herkommen? Von THUTHLUR! Und wo ist THUTHLUR? THUTHLUR ist ein Kind des DILLURs, so wie die ERDO ein Kind der SONNO ist. Planeten nennen wir Sternenkinder. ‘Die Erde’ heißt bei uns ERDO und SONNO – ‘die Sonne’. Unser Sonnenstern DILLUR versteckt sich mittendrin im Sternbild Zwillinge. Ihr könnt ihn von der Erde leider nur im Winter mit dem Fernglas als winzigen Stern sehen, so weit weg ist er. Auch wir können die Sonne nur als winziges Pünktchen im Fernglas erkennen. Aber man kann tatsächlich in Nullkommanichts zu uns reisen und auch wieder zurück! Ist das nicht toll? Ihr wundert euch sicher, wie man unsere komischen Worte ausspricht: Am ungewöhnlichsten für euch ist das ‘TH’, wie in THUTHLUR oder LUITHO:
Es ist ganz einfach wie ein gelispeltes ‘S’ auszusprechen. Versucht einmal beim Reden, die T’thunge t’thwithen die T’thähne t’thu thtecken – hihihi – und sagt: S·us--lur oder Lui--so (Th·u·th--lur oder Lui--th·o)… Liebe Kinder und liebe Erwachsene in beiden Welten! Auf THUTHLUR zählen wir das Dillurjahr 8612. Euer Kalender zeigt heute erst das Jahr 2013. Unser Geburtstag ist der 4. Juli 2002. Wie du leicht nachrechen kannst, sind wir jetzt elf Erdjahre alt. LUITHO und ich haben schon viel erlebt. Vor einem Jahr habe ich angefangen, die Geschichten für euch aufzuschreiben. Bei den ersten Erlebnissen waren wir noch ziemlich klein. Wir beide kennen viele Tiere von beiden Sternenkindern. Liebe Erdkinder, ihr müsst nämlich wissen:
Das Besondere ist, auf THUTHLUR gibt es fast keine Tiere – außer wenigen im Tierpark. Die habe ich für euch beschrieben. Die meisten thuthlurischen Kinder kennen nur diese Tiere. Deshalb hören alle gespannt zu, wenn ich ihnen echte Tierge- schichten von der Erde erzähle. Es ist doch putzig, dass es Kinder gibt, die sich Pferde, Elefanten, Affen und Katzen gar nicht vorstellen können, die ihr natürlich gut kennt! Neben den echten Tiergeschichten habe ich mir ein paar Tiermärchen selbst ausgedacht. Es macht mir großen Spaß, alles aufzuschreiben. Ich habe gemerkt, alle sind doch ein wenig neugierig, wie es wohl in der jeweils anderen Welt zugeht und zuging. Auf THUTHLUR darf man nur zum Lernen neugierig sein! Unsere Lehrerin, Tante GONEO, sagt, sie will die Geschichten dazu benutzen, dass die thuthlurischen Kinder damit Deutsch lernen. Für die Kinder, die ganz hinten auf THUTHLUR wohnen und die kein Deutsch können, wird Mami sie mit ihren Sprachcomputern auf THUTHLUR übersetzen. Mami ist die Chefin für Computersprache, weil sie selbst gar nicht reden kann. Bevor ich mit den Tiergeschichten beginne, will ich euch noch schnell unsere große Familie vorstellen. Wir wohnen in ATI°LAN°TIKKUN, der Hauptstadt THUTHLURs. Unsere ganze GNULGONK KJÜ’SCHAN’- TASCHI ist groß. Papi sagt, das übersetzt man mit ‘Familie Hellgrün’. Mami heißt mit Vornamen ATI°NUILLO°RUTH’TASCHI und wird von den anderen Thuthlurern nur ATI°NUILLO gerufen. Unser Papi heißt Kevin und ist auf der Erde in Hamburg geboren. Irgendwann ist da mal ein Raumschiff (ihr Erdkinder würdet dazu ‘Ufo’ sagen) gelandet, und mit dem ist er nach THUTHLUR gekommen. Da war auch Mamis ältere Schwester, Tante NUILLO mit drin. Papi hat Mami gleich am ersten Tag kennengelernt, als alle in ATI°LAN°- TIKKUN angekommen sind. Hier wohnen auch Oma KROITO und Opa NOTHTHU. Sie leben in einem großen Haus am Meer. In einer Familie gibt es viele Frauen und Männer, aber mehr Frauen. Das ist ganz anders als auf der Erde. Wieso, weiß ich nicht. Wir haben nämlich auch noch eine Zweitmutti. Das ist JIL’ESCHO. Wir nennen sie auf Deutsch ‘Mutti’ im Gegensatz zu Mami. Mutti hat vier Kinder – zwei Mädchen und zwei Jungs. GREÏTH’SCHO und HEÏK’ESCHO sind unsere beiden Halbzwillingsschwestern. Sie sind jünger als wir. Noch jünger sind unsere Halbbrüder TI°NOIRU und ATI°NOIRU. Mit denen können wir aber schlecht spielen, weil sie – wie man auf der Erde sagt – ‘Siamesische Zwillinge’ sind. Hier sagt man ‘Doppelzwillinge’. Sie sind aber auch ganz lieb und drollig. Zu unserer Familie Hellgrün gehört auch noch JOLLISCHKO°JOLL’SCHI. Sie ist Mamis und Papis ATTÜTH°NANOKO. Dafür gibt’s kein richtiges deutsches Wort – vielleicht ‘Zwiegemahlin’ (habe ich in unserem Wörterbuch nachgeschaut). Ich sage lieber ‘Tante’. Dann wundert ihr euch weniger. Meist rufen wir sie nur JOLLO. Papi kennt sie schon von der Anreise mit dem ‘Ufo’. Tante JOLLO hat ihm damals den Namen KSCHUDU (‘der Reisende’) gegeben. Ihr werdet euch sicher wundern, wenn ich euch erzähle, dass Tante GONEO, unsere Lehrerin, noch die ATTÜTH°NANOKO unserer Zweitmutti JIL’- ESCHO ist. Unsere Familie ist eben groß. Tante GONEO, Tante JOLLO und Tante NUILLO waren zusammen in dem ‘Ufo’ in Hamburg. Deshalb können alle drei Deutsch. Tante JOLLO hat auch Englisch gelernt. Unsere Zweitmutti JIL’- ESCHO und unsere beiden kleinen Schwestern reden nur THUTHLUR. Mami kann nur mithilfe ihrer Erfindungen sprechen, aber alles für sich und für die anderen auch gleich übersetzen. Von Papi haben LUITHO und ich Deutsch gelernt. Irgendetwas stimmt mit Papi, LUITHO und mir nicht: Die Thuthlurer sagen, alle außer uns dreien werden nicht so schnell alt. Unsere Schulkameradinnen will ich nicht beleidigen, aber sie sehen wirklich wie kleine Mädchen aus. Man sagt, wir sind wie Erdlinge. ‘Erdling’ ist auf THUTHLUR kein nettes Wort. Ich verstehe das nicht genau. Aber wenn ich Mami, Zweitmutti JIL’ESCHO und die drei Tanten anschaue, sehen sie sehr jung aus, obwohl sie älter als Papi sind. Nun habt ihr schon einige neue, außerirdische Worte kennengelernt. Wenn ihr sie euch nicht gleich merken könnt, gibt es eine Wörterliste ganz hinten in diesem Büchlein. ‘UI’, ‘OI’, ‘AI’ und ‘EÏ’ sind bei uns 1 Buchstabe, bei euch zwei: ‘ui’, ‘eu’, ‘ai’ und ‘ei’. ‘EÏ’ spricht man ‘ee·i’ wie ein langgezogenes Kaugummi aus. Unsere beiden Halbschwestern GREÏTH’SCHO und HEÏK’ESCHO heißen also ‘Gree·ith--scho’ und ‘Hee·ik--e-scho’. Oma Martha in Hamburg nennt sie Grete und Heike. Unsere beiden Brüder sind TI°NOIRU und ATI°NOIRU – Timo und Anton. LUITHO°–ÖL–RUTHO° KJÜ’SCHAN’TASCHIO ATI°LAN°TIKKUN THUTHLUR Luise und Ruth Hellgrün Atilantikkun Thuthlur