31 Tagebuch von Ralf Taller | Künstler zu sein ist kein Segen sondern ein Fluch | ISBN 9783944635170

31 Tagebuch

Künstler zu sein ist kein Segen sondern ein Fluch

von Ralf Taller
Buchcover 31 Tagebuch | Ralf Taller | EAN 9783944635170 | ISBN 3-944635-17-5 | ISBN 978-3-944635-17-0
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31 Tagebuch

Künstler zu sein ist kein Segen sondern ein Fluch

von Ralf Taller
Es war ein ungewöhnliches Experiment, das der Künstler Ralf Taller um die Jahreswende durchführte. „31 Tage“ hatte er es überschrieben und es ging darum, einen Monat verdichtet nur Kunst zu betreiben und das, wenn möglich, konsequent jeden Tag. Dabei suchte er sich mit seiner spontanen Entscheidung auf der Couch keinen einfachen Zeitraum aus, denn während der Jahreswende geriet er in das Wechselspiel zwischen Atelier und Familie. Schließlich waren es 63 Arbeiten, die entstanden, schriftlich begleitet, textlich einem Tagebuch gleich. Ralf Taller führte seine
„31 Tage“ nicht nur für sein Ego durch, seine Aussage belegt auch: „Wenn Sie dieses Buch gelesen haben, werden Sie eine andere Sichtweise auf das lockere Künstlerleben haben.“ Zudem empfiehlt er allen Neugierigen, die Künstler sind oder es zu werden glauben, das Experiment selbst einmal durchzuführen.
Auslöser der Aktion waren zunächst Frust und Existenzängste des Ralf Taller. Und er wollte einfach nur mal erfahren, was sich in der gewählten Zeitspanne alles ereignet und mit ihm dabei passiert. Schließlich forderten die „31 Tage“ dem Künstler und Familienvater alles ab. Taller dazu:„Sie können es sich nicht vorstellen, wie es wirklich ist, als Künstler zu leben, dieses ständige Auf und Ab, die Auseinandersetzung mit sich selber und der Gesellschaft!“ Und dieser Zwiespalt ist in diesen ehrlichen Aufzeichnungen, einem ganz besonderen Künstler-Manifest, nachvollziehbar.
Was nun das nachvollziehbare Experiment für den Leser so fesselnd macht, ist die spürbare Ehrlichkeit und Offenheit. Da wird kein Blatt vor den Mund genommen und spontane Gemütszustände waren Bilder; in unterschiedlicher Qualität, wie Taller selbst feststellt, und die Erkenntnis:„Ich habe keinen eigenen Stil!“ Geradezu dramatische Momente werden authentisch wiedergegeben. So, als bereits am Tag Sechs der „31 Tage“ eine erste Resignation spürbar wird: „Das Malen macht mir keinen Spaß mehr. Für wen tue ich das überhaupt?“ Nach drei Tagen voller Erfolgserlebnissen hatte sich schon ein gewisser Zwang zum künstlerischen Arbeiten breit gemacht. Dafür ist die Zwischenbilanz am 15. Tag interessant, als die Rahmenbedingungen der Kunst ausgelotet werden. Ralf Taller kommen durch das intensive Arbeiten Erkenntnisse:„… über den unehrlichen, intoleranten Kunstmarkt, die Schlüsselfiguren, die Theoretiker die Oberlehrer und Besserwisser.“
In den „31 Tagen“ dominiert zwar die Anspannung, doch es gibt auch lockere Phasen, wie die Begegnung mit dem „Hans im Schnokeloch“ oder das klare Bekenntnis zu Tallers Familie, das alles trotz aller künstlerischen Belastung durch das Entstehen von oft mehreren Arbeiten an einem Tag.
Wenn auch am Schluss des Tagebuchs zu„31 Tage“ steht:„Gott sei Dank, es ist endlich vorbei!“ die fixierten, mitgeteilten Sichtweisen des Ralf Taller können ihm und dem Leser manches geben. Dazu die Aussage:„Der permanente Umgang mit der Farbe ist sehr un- gesund. Die permanente geistige und finanzielle Belastung ist furchtbar. Künstler zu sein ist kein Segen, sondern ein Fluch.“ Und trotzdem hat Ralf Taller nach seinem Experiment mit Freude weitergemalt und manche weitere bemerkenswerte Arbeit entstand