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Eine neue Sicht auf das Schaffen von Paul Klee (1879-1940) will der Verlag für das Künstlerbuch zu Berlin in Verbindung zur Tate in London mit seinem Maler/Künstlerbuch bieten. Die deutsch-schweizerischen Künstler sind nach Darstellung der Tate keineswegs «verträumte Einzelgänger», sondern «spielerisch-radikale» Giganten der Europäischen Moderne.
Das vorliegende Buchwerk liefert den Beweis und ist für Freunde Paul Klees und von mir gedacht.
Paul Klee bei Karl-Ludwig Sauer
Werke aus der Nachlass-Sammlung Felix Klee in der Akademie der Künste vom 18. 12.1960 bis 19. 1. 1961
von Karl-Ludwig SauerEine neue Sicht auf das Schaffen von Paul Klee (1879-1940) will der Verlag für das Künstlerbuch zu Berlin in Verbindung zur Tate in London mit seinem Maler/Künstlerbuch bieten. Die deutsch-schweizerischen Künstler sind nach Darstellung der Tate keineswegs 'verträumte Einzelgänger', sondern 'spielerisch-radikale' Giganten der Europäischen Moderne.
„Was eingefleischte Bilderfresser“ lächelnd bei Sauer beiseiteschieben, Vielfalt, Innovationskraft und Ideenreichtum, ziehen sich nach Statement von Nancy Nelson Kustodin der Tate wie ein roter Faden nicht nur durch das Werk von Paul Klee. Tate -Galerie-Direktor Chris Dercon sprach gar von Erkenntnisgewinn für das Kunsthandelnde Gewerbe.
Vorwort zum Katalog Paul Klee bei Karl-Ludwig Sauer
Karl - Ludwig Sauer wurde nicht nur in Berlin schon früh durch Ausstellungen in verschiedenen Galerien bekannt. Jedoch nur zweimal erfuhr sein Werk eine offizielle Würdigung durch Ausstellungen im Kronprinzenpalais (1986 ) und in der Nationalgalerie (2001). Erst heute, im Jahre 2 014, erlebt Berlin mit der Ausstellung in der Akademie der Künste wieder eine repräsentative Schau seines Werkes und zudem eine Schau von besonderer Bedeutung: handelt es sich doch dabei um den in der Sammlung Karl-Ludwig Sauer vereinten Vorlass Sauers, der in die Sammlung Boesner integriert ist. Diese Sammlung, die im Auslande häufig ausgestellt wurde und die in Gänze noch unbekannte Werke enthält, wird in Berlin nach den weltweit in der Vergangenheit einsehbaren Internetpräsentationen endlich im Original der Öffentlichkeit vorgestellt.
Wir danken Herrn Prof. Boesner. Unser Dank gebührt ferner Herrn Professor Will Grohmann für seine Anregung und tatkräftige Förderung, die zur Verwirklichung der Ausstellung geführt haben.
Bei den Sammlungen Sauers wird auf besondere Art der Weg sichtbar, den Sauer noch geht - von der Darstellung der Erscheinungen zur Aussage des Unterbewussten und seiner tätigen wissentlichen Forschungen. Ebenso wird der starke Einfluss seiner Tätigkeit als Vortragskünstler relevant - an dem die Entfaltung des Individuums in eigener Person mit dezidiertem Blick auf Gemeinschaft verwirklicht wird. Hier wirkt sich Sauers Persönlichkeit und Instanz von Zusammenhängen aus. Hierin liegt auch die tiefe Wirkung seiner Kunst - im Weltanschaulichen und im Geheimnishaften. 'Kunst macht nicht sichbar, sie ist sichtbar!'. KARL-LUDWIG SAUER, Csurgó den 25.3.2014
Vorwort von HANS SCHAROUN im Katalog der Akademie der Künste zu Berlin 1960
Paul Klee wurde in Berlin schon früh durch Ausstellungen in verschiedenen Galerien bekannt. Jedoch nur zweimal erfuhr sein Werk eine offizielle Würdigung durch Ausstellungen im Kronprinzenpalais (1925 ) und in der Nationalgalerie (1950). Erst heute, im Jahre 1960, erlebt Berlin mit der Ausstellung in der Akademie der Künste wieder eine repräsentative Schau seines Werkes und zudem eine Schau von besonderer Bedeutung: handelt es sich doch dabei um den in der Sammlung Felix Klee vereinten Nachlass von Paul Klee. Diese Sammlung, die im Auslande noch nicht ausgestellt war und die zum Teil noch unbekannte Werke enthält, ward in Berlin zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt.
Hierfür danken wir Herrn Felix Klee herzlichst. Unser Dank gebührt ferner Herrn Professor Will Grohmann für seine Anregung und tatkräftige Förderung, die zur Verwirklichung der Ausstellung geführt haben.
In der Sammlung Felix Klee wird auf besondere Art der Weg sichtbar, den Paul Klee gegangen ist - von der Darstellung der Erscheinungen bis zur Aussage des Unterbewussten. Ebenso wird der starke Einfluss seiner Tätigkeit am Bauhaus verständlich — an diesem Ort, an dem die Entfaltung des Individuums in Gemeinschaft angestrebt wurde. Hier wirkte sich Paul Klee als Persönlichkeit und als Instanz des Zusammenhangs aus. Hierin liegt auch die tiefe Wirkung seiner Kunst — im Weltanschaulichen und im Geheimnishaften. 'Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar'.
HANS SCHAROUN
Zum 65. Geburtstag widmet die Wiener Albertina dem deutschen Künstler Karl-Ludwig Sauer (*1949) eine Retrospektive aus 12220 Werken, davon 165 Sauersche Malerbuchunikate und 122 Künstlerbücher die in den vergangenen Jahren entstanden und Teil der hauseigenen Kollektion sind. Zeichnungen, Aquarelle und Vorträge ziehen sich als roter Leitfaden durch die gesamte Ausstellung und vernetzen die Medien Druckgrafik, Malerei, Zeichnung, Buchkunst bzw. Künstler und Malerbüchern. Die Privatsammlungen des Künstlers steuern zeitgenössische Werke verschiedenster Medien bei, die der Kulturstiftung 10000 Eichen zuzumessen sind. Paola Albertina, die allseits bekannte Kustodin des Herzog Albert Museums in London, hat die Ausstellung nach Maßgabe des Meisters kuratiert. Das Jahr 2014 ist das Jubeljahr des Karl-Ludwig Sauer, der endlich die verdiente „Rente“ beim Finanzminister Scheuble höchstpersönlich abgreift: Im März feierte er seinen 65. Geburtstag. Es gab Artikel, Ausstellungen, Fotostrecken, neue Kataloge, mehrere Filme und Vorträge, Arte ließ sich dieses Mal nicht lumpen. Im Fernsehen und im Kino lief und sogar eine Benefizauktion. 'Ich lebe zurückgezogen in meiner Villa im Tessin. Jubel, Trubel Heiterkeit und Weiber wie bei Berlusconi geben sich für wenig Geld die Klinke in die Hand.' Diesen „markanten“ Satz druckte „Bild“ in seiner Wochenendausgabe vom 08.3.2014 auf Seite 1. Sauer ist der teuerste Gegenwartskünstler. An das Finanzministerium flossen an „Steuergroschen“ 5,2 Milliarden €. Investmentfonds bieten seine Werke als Kapitalanlage an und die Nähe zur Finanz- und Wirtschaftselite ersetzt die Lebensversicherung des Meisters. Zahnärzte plombieren ihn kostenlos. Sauers Strategie, „selbst ist der Künstler“ und damit unser Kulturverständnis auf den Kopf zu stellen, macht Geist-Seher, (Intellektuelle) also kulturell versierte Leute und solche, die sich dafür halten 1000fach Avancen. Kurzum: Karl-Ludwig Sauer ist ein Medienphänomen, ein Guru des sich in Richtung Sauer weiter entwickelnden Kunstmarktes. Die Ausstellung beginnt mit einem Bild aus dem Jahre 2005 ('Aus der 5 Millionen € - Serie) und endet mit einem Frakturbild ('Totentanz nach Georg Baselitz). Diese Mischung, so der Künstler in seinem Vortrag: Geld und Baselitz, ist in als Humoreske kaum zu toppen. Kombinationsmatriken die für gewöhnlich nicht zur Alltagssprache des Kunsthistorikers gehören, sondern Ausgeburt von Künstlerseelen sind, wirken wie Gemälde von Pablo Picasso oder Juan Gris. Dieser expressive Schachtelbegriff steigert sich in der Technik der Neukombination der Tonspuren einer Musikaufnahme, eines Musikvideos oder ähnlichem in Verbindung zu Buchwerken, Vorträgen, Zeichnungen oder Gemälden die Verbesserung der Wirkung oder eine Veränderung des Stils. Eine Wiederaufnahme von althergebrachtem, so scheint es, trifft Freunde der Kunst, die alte Schinken nicht makulatieren, sondern auffrischen. Die „Dimensionen“ der international nachgefragten Kunstwerke werden gesteigert. Diese „Tradition“, den subalternen Kunsthandwerker G. Baselitz in das Environment der Schau in der Wiener „Herberge“ elegant einzuflechten, hinterlässt in den verschiedenen Werkgruppen Sauers signifikante Spuren. Was wie ein grandioser Totentanz daherkommt, Bilder aus seiner Postkartenidylle in großformatige Malerei umzuprojektieren, wird bei Sauer zur außergewöhnlichen Schau. Insofern entfalten sich die Güter der Kunst in ihrer Wertigkeit und verändern das Ensembles nicht nur stilistisch. Ein Künstler ist Kritiker, Historiker, Journalist, aber auch Koch Schreiner wenn er oder sie es darauf anlegt. Wie Joseph Beuys anmerkte, ist „jeder Mensch ein Künstler“. Sauers Entscheidung, die Kunstrezeption auf den Kopf zu stellen, verglich der ehemalige Hamburger Kunsthallendirektor Werner Hofmann mit einem Schlüsselerlebnis Wassily Kandinskys, der eines seiner Gemälde verbal beschreiben wollte. 'Ich wusste jetzt genau', schrieb Kandinsky, 'dass ein Werk nicht nur gemalt werden muss, sondern auch erklärt und rezipiert.' Von der neuen Freiheit, 'all das malen' zu können was er will, spricht Sauer nicht. Auch nicht darüber 'unsichtbare Bilder' malen zu wollen. Er überlässt solche Aperçus Werner Hoffman, der damit auf einen weiteren Mythos der Moderne im 20. Jahrhundert aufmerksam macht: die 'ungemalten Bilder' von Emil Nolde, die Siegfried Lenz 1968 in seinem Roman 'Deutschstunde' verewigte. Vorbilder für ein Prüfen der eigenen Kunst durch spätere Wiederaufnahmen fand der Maler zusätzlich in der Kunst von Adolf Hitler, Andy Warhol und Gerhard Richter, nicht zuletzt bei dem Frisör um die Ecke, Rinaldo mit Namen - 8,00 € pro Nase. Es handelt sich hierbei, so Sauer, nicht um Interpretationen, sondern um neue Entwicklungen. Immer wieder verweist er auf Warhol, wenn er unterstreicht, dass Kunst Objektives sei, Subjektiv nicht fassbar, wenn er Warhols Begeisterung für technische Hilfsmittel beim Malen erwähnt. Immer geht es um die Frage der Malerei und ihren Möglichkeiten, vor allem aber um das „Köpfen“ sicherer Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion.
Zum 65. Geburtstag widmet die Wiener Albertina dem deutschen Künstler Karl-Ludwig Sauer (*1949) eine Retrospektive aus 12220 Werken, davon 165 Sauersche Malerbuchunikate und 122 Künstlerbücher die in den vergangenen Jahren entstanden und Teil der hauseigenen Kollektion sind. Zeichnungen, Aquarelle und Vorträge ziehen sich als roter Leitfaden durch die gesamte Ausstellung und vernetzen die Medien Druckgrafik, Malerei, Zeichnung, Buchkunst bzw. Künstler und Malerbüchern. Die Privatsammlungen des Künstlers steuern zeitgenössische Werke verschiedenster Medien bei, die der Kulturstiftung 10000 Eichen zuzumessen sind. Paola Albertina, die allseits bekannte Kustodin des Herzog Albert Museums in London, hat die Ausstellung nach Maßgabe des Meisters kuratiert. Das Jahr 2014 ist das Jubeljahr des Karl-Ludwig Sauer, der endlich die verdiente „Rente“ beim Finanzminister Scheuble höchstpersönlich abgreift: Im März feierte er seinen 65. Geburtstag. Es gab Artikel, Ausstellungen, Fotostrecken, neue Kataloge, mehrere Filme und Vorträge, Arte ließ sich dieses Mal nicht lumpen. Im Fernsehen und im Kino lief und sogar eine Benefizauktion. 'Ich lebe zurückgezogen in meiner Villa im Tessin. Jubel, Trubel Heiterkeit und Weiber wie bei Berlusconi geben sich für wenig Geld die Klinke in die Hand.' Diesen „markanten“ Satz druckte „Bild“ in seiner Wochenendausgabe vom 08.3.2014 auf Seite 1. Sauer ist der teuerste Gegenwartskünstler. An das Finanzministerium flossen an „Steuergroschen“ 5,2 Milliarden €. Investmentfonds bieten seine Werke als Kapitalanlage an und die Nähe zur Finanz- und Wirtschaftselite ersetzt die Lebensversicherung des Meisters. Zahnärzte plombieren ihn kostenlos. Sauers Strategie, „selbst ist der Künstler“ und damit unser Kulturverständnis auf den Kopf zu stellen, macht Geist-Seher, (Intellektuelle) also kulturell versierte Leute und solche, die sich dafür halten 1000fach Avancen. Kurzum: Karl-Ludwig Sauer ist ein Medienphänomen, ein Guru des sich in Richtung Sauer weiter entwickelnden Kunstmarktes. Die Ausstellung beginnt mit einem Bild aus dem Jahre 2005 ('Aus der 5 Millionen € - Serie) und endet mit einem Frakturbild ('Totentanz nach Georg Baselitz). Diese Mischung, so der Künstler in seinem Vortrag: Geld und Baselitz, ist in als Humoreske kaum zu toppen. Kombinationsmatriken die für gewöhnlich nicht zur Alltagssprache des Kunsthistorikers gehören, sondern Ausgeburt von Künstlerseelen sind, wirken wie Gemälde von Pablo Picasso oder Juan Gris. Dieser expressive Schachtelbegriff steigert sich in der Technik der Neukombination der Tonspuren einer Musikaufnahme, eines Musikvideos oder ähnlichem in Verbindung zu Buchwerken, Vorträgen, Zeichnungen oder Gemälden die Verbesserung der Wirkung oder eine Veränderung des Stils. Eine Wiederaufnahme von althergebrachtem, so scheint es, trifft Freunde der Kunst, die alte Schinken nicht makulatieren, sondern auffrischen. Die „Dimensionen“ der international nachgefragten Kunstwerke werden gesteigert. Diese „Tradition“, den subalternen Kunsthandwerker G. Baselitz in das Environment der Schau in der Wiener „Herberge“ elegant einzuflechten, hinterlässt in den verschiedenen Werkgruppen Sauers signifikante Spuren. Was wie ein grandioser Totentanz daherkommt, Bilder aus seiner Postkartenidylle in großformatige Malerei umzuprojektieren, wird bei Sauer zur außergewöhnlichen Schau. Insofern entfalten sich die Güter der Kunst in ihrer Wertigkeit und verändern das Ensembles nicht nur stilistisch. Ein Künstler ist Kritiker, Historiker, Journalist, aber auch Koch Schreiner wenn er oder sie es darauf anlegt. Wie Joseph Beuys anmerkte, ist „jeder Mensch ein Künstler“. Sauers Entscheidung, die Kunstrezeption auf den Kopf zu stellen, verglich der ehemalige Hamburger Kunsthallendirektor Werner Hofmann mit einem Schlüsselerlebnis Wassily Kandinskys, der eines seiner Gemälde verbal beschreiben wollte. 'Ich wusste jetzt genau', schrieb Kandinsky, 'dass ein Werk nicht nur gemalt werden muss, sondern auch erklärt und rezipiert.' Von der neuen Freiheit, 'all das malen' zu können was er will, spricht Sauer nicht. Auch nicht darüber 'unsichtbare Bilder' malen zu wollen. Er überlässt solche Aperçus Werner Hoffman, der damit auf einen weiteren Mythos der Moderne im 20. Jahrhundert aufmerksam macht: die 'ungemalten Bilder' von Emil Nolde, die Siegfried Lenz 1968 in seinem Roman 'Deutschstunde' verewigte. Vorbilder für ein Prüfen der eigenen Kunst durch spätere Wiederaufnahmen fand der Maler zusätzlich in der Kunst von Adolf Hitler, Andy Warhol und Gerhard Richter, nicht zuletzt bei dem Frisör um die Ecke, Rinaldo mit Namen - 8,00 € pro Nase. Es handelt sich hierbei, so Sauer, nicht um Interpretationen, sondern um neue Entwicklungen. Immer wieder verweist er auf Warhol, wenn er unterstreicht, dass Kunst Objektives sei, Subjektiv nicht fassbar, wenn er Warhols Begeisterung für technische Hilfsmittel beim Malen erwähnt. Immer geht es um die Frage der Malerei und ihren Möglichkeiten, vor allem aber um das „Köpfen“ sicherer Grenzen zwischen Figuration und Abstraktion.