
Was also zunächst als Familiengeschichte beginnt, mit einer Tochter, deren Beruf das Schreiben ist, die von der Vergangenheit und ihrer aktuellen Situation berichtet, entwickelt sich zu einem sehr vielfältigen Roman. Da er nicht chronologisch erzählt wird, sondern in Schleifen auf bestimmte Punkte zurückkommt und den Geschehnissen immer wieder eine weitere Variante hinzufügt, ist er auch spannend zu lesen. Er lässt dem Leser Zeit, sich einzufinden und der Autorin an all die Plätze zu folgen, an denen sie ihre Erinnerungen verortet.
Verortungen, Ramis‘ erstes ins Deutsche übersetzte Buch, ist ihr vierter Roman. Auf Mallorca gilt er als Schlüsselromanund ist ein treffliches Beispiel für das autofiktionale Schreiben, das besonders in Katalonien die Erzählform der Generation von Llucia Ramis ist. Der Hinweis der Autorin „Jede Ähnlichkeit mit der Realität ist reine Fiktion“ zu Beginn ihres Buches stimmt darauf ein.“
Petra Lohrmann, Hotlist Blog
„Ramis springt erzählerisch oft sehr gewagt und verwebt die Stränge zu einem melancholischen Stimmungsbild, das nicht vollständig entschlüsselt werden kann (...), das aber gerahmt ist vom dringenden und vergeblichen Wunsch, Wurzeln zu haben, ohne deswegen an einem Fleck bleiben zu müssen. Sehr zeitgemäß.“
Berliner Zeitung, am 16.09.2019
Nach der Rückkehr zu den Eltern nach Mallorca muss die Protagonistin sich mit der Depression des Vaters, Korruption, Gentrifizierung und einem gut gehüteten Familiengeheimnis auseinandersetzen. Es ist der außergewöhnliche Roman einer engagierten und politischen Journalistin und Autorin.
Der Roman wird auf Mallorca als Schlüsselroman gelesen. Das autofiktionale Schreiben von Llucia Ramis ist ein hervorragendes Beispiel für die neue Erzählpoetik ihrer Generation und dies ganz besonders in Katalonien.
2019 ausgezeichnet in Katalonien mit dem Sè te Cel-Preis für den besten Roman des vergangenen Jahres.