Chemnitz Luftbilder im Jahrhundertblick von Christian Köhler | Teil 2 Chemnitzer Stadtteile, Historische Industriestandorte | ISBN 9783947291014

Chemnitz Luftbilder im Jahrhundertblick

Teil 2 Chemnitzer Stadtteile, Historische Industriestandorte

von Christian Köhler, herausgegeben von Jörn Richter
Buchcover Chemnitz Luftbilder im Jahrhundertblick | Christian Köhler | EAN 9783947291014 | ISBN 3-947291-01-9 | ISBN 978-3-947291-01-4
aller Ailertsgruppen

Chemnitz Luftbilder im Jahrhundertblick

Teil 2 Chemnitzer Stadtteile, Historische Industriestandorte

von Christian Köhler, herausgegeben von Jörn Richter
Zeitreise – Zwei Gesichter einer Stadt, ein
Projekt, welches uns jahrelang gefesselt hat,
kommt mit diesem Band zum vorläufigen
Abschluss. (www. chemnitzballon. de/zeitreise.
html). Nachdem im ersten Band das Stadtzentrum,
der Kaßberg und das Schloßviertel
im Fokus standen, möchten wir Sie mit dem
vorliegenden Werk gern in die Chemnitzer
Stadtteile und zu einigen bedeutenden Wiegen
sächsischer Industriekultur führen.
Im Ergebnis der intensiven Zusammenarbeit
zwischen dem Verlag Heimatland Sachsen
und dem Chemnitzer Verein für Luftfahrt stehen
nun weitere 46 Bildpaare zur Verfügung.
Damit sind in beiden Bänden 91 Bildpaare
des insgesamt 130teiligen historischen Fundus
dokumentiert.
Der zweite Band folgt im Layout und in der
Konzeption strikt dem ersten Band. So sind
die Standorte auf der linken Seite oben bzw.
die markierten Orientierungspunkte auf der
rechten Seite oben immer an die heutigen
Namen bzw. Bezeichnungen angelehnt. In
den unteren Texten wird versucht, den historischen
Kontext herzustellen.
Durch die wohlwollende Unterstützung der
Galerie Roter Turm im Jahr 2018 konnten 78
Bildpaare sowohl in gedruckter Ausführung
als auch per 3fach Videowand in der Einkaufspassage
im Herzen von Chemnitz gezeigt
werden. Im Anschluss daran und durch
Presseveröffentlichungen durften die Herausgeber
von begeisterten Besuchern und Lesern
bis dahin unbekannte Aufnahmen in die
Sammlung aufnehmen. Einige davon fanden
in diesem Band Berücksichtigung. Auf Grund
der großen Resonanz der Ausstellung im
Jahr 2018 wurden die 78 Bildpaare im Sommer
2019 noch einmal auf der Kinoebene der
Galerie Roter Turm präsentiert.
Besonders die historischen Übersichtsbilder
mit einer Vielzahl von Schornsteinen, aber
auch die Detailaufnahmen der Industrie lassen
erahnen, welche wirtschaftliche Kraft
Anfang des 20. Jahrhunderts in der Stadt
steckte und den Ruf von Chemnitz als sächsische
Industriemetropole rund um den Erdball
getragen hat. Sichtbar werden in dieser
Gegenüberstellung der „Jahrhundertblicke“
die Veränderungen auf Stadtgestaltung und
Umwelt. Jeder Bildbetrachter wird sich zu den
Ansichten seine eigenen Gedanken machen
und wird sehr persönliche Entdeckungen im
Bildvergleich finden.
Ältere Zeitzeugen können sich an die verschollenen
Stadtlandschaften noch erinnern
und Parallelen ziehen. Die Schornsteine sind
verschwunden, was gleichermaßen froh, aber
auch bedenklich stimmt. Die Fragen kommen:
Wieviel an Wertschöpfung ging hier verloren,
wieviel kam neu hinzu? Den jüngeren
Betrachtern sei ans Herz gelegt, zu Fragen
warum, weshalb und unter welchen Bedingungen
dieser radikale Stadtumbau stattfand.
Erinnert sei an die Betroffenen nach der
Zerstörung der Stadt 1945, als ihnen über
Nacht jegliche Grundlagen unter den Füßen
weggezogen wurden. Hatten sie das wirklich
so gewollt? Woraus entsprang danach die
schier übermenschliche Kraft und der Wille,
eine neue Stadt aufzubauen?
Chemnitz hat im Stadtzentrum noch immer
genügend freie Flächen, um einen ambitionierten
Stadtumbau zu betreiben. Welche
Großstadt in Deutschland hat ein ähnliches
Potenzial? Kreativität und Engagement sind
gefragt, um diese sich anbietenden Chancen
zu nutzen. Dabei geht es nicht darum, die
Urbanität von damals zu kopieren, aber eine
neue Ästhetik und Nachhaltigkeit zu finden,
die Chemnitz liebens- und lebenswert machen.
Sicher schlummern in privaten oder öffentlichen
Sammlungen noch Ansichten, die es
neu zu entdecken gilt. Die Herausgeber würden
sich über derartige Hinweise freuen,
ganz gleich, ob diese Luftbilder in besserer
Qualität als die vorliegenden sind, aus einer
ganz anderen Perspektive entstanden oder
im Motiv noch unbekannt sind.
Die Herausgeber sind sich sicher, Chemnitz
wird sich weiter rasant verändern. Vielleicht
bietet sich so in einigen Jahren abermals die
Bühne, um mit einem möglichen dritten Band
diese Serie fortzusetzen.