Arbeitsmigranten in der DDR
von Ann-Judith RabenschlagKlappentext
Die ersten ausländischen Arbeitskräfte reisten auf der Grundlagevon bilateralen Abkommen zu Beginn der 1960er-Jahre in die DDR
ein. In der DDR trafen sie auf eine sehr homogene Bevölkerung.
Während ihres Bestehens erreichte der Ausländeranteil in der
DDR nie mehr als 1,2 %. Die vielen Tausenden Arbeitsmigranten,
die unter anderem aus Polen, Ungarn, Kuba, Mosambik und Vietnam
kamen, wurden in den volkseigenen Betrieben der DDR eingesetzt,
welche für sie für mehrere Jahre ihren Lebensmittelpunkt
darstellten. So war die Anwerbung von Arbeitsmigranten in der
DDR, ebenso wie in den westlichen Industriestaaten, vorwiegend
ökonomisch motiviert. Die Behörden und Betriebe der DDR wogen
Kosten und Nutzen des Ausländereinsatzes gegeneinander ab und
ordneten das Ideal der Völkerfreundschaft diesen pragmatischen
Kosten-Nutzen-Überlegungen unter. Die in den Medien gefeierte
Völkerfreundschaft war eine Freundschaft auf Abstand und eine
Freundschaft unter Vorbehalten.