Die altägyptischen Personennamen von Wolfgang Kosack | Ein Beitrag zur Kulturgeschichte Aegyptens | ISBN 9783952401873

Die altägyptischen Personennamen

Ein Beitrag zur Kulturgeschichte Aegyptens

von Wolfgang Kosack
Buchcover Die altägyptischen Personennamen | Wolfgang Kosack | EAN 9783952401873 | ISBN 3-9524018-7-0 | ISBN 978-3-9524018-7-3
Dieses Buch wendet sich an den Laien, Fachgelehrten sowie an ägyptisch kulturgeschichtlich interessierte Menschen

Die altägyptischen Personennamen

Ein Beitrag zur Kulturgeschichte Aegyptens

von Wolfgang Kosack
Motto:
Etwas – das kann hier im voraus versichert werden – etwas bedeutet von Hause aus ein jeder Name, und der Satz behält seine Wahrheit auch gegenüber den tausenden unserer Namen, die uns so dunkel und unverständlich klingen. Heintze, 3
In dem Fundkatalog „Felsinschriften aus dem sudanesischen Nubien“ sind rund 600 Felsgraffiti veröffentlicht (Foto, Feldabschrift, Lesung) mit einem Vorrat von etwa 1500 Personnennamen, männlichen und weiblichen, die den Vorteil haben, einen geschlosssenen Komplex zu bilden, da sie überwiegend aus der Zeit des Mittleren Reiches stammen. Einige wenige sind im Alten Reich auf den Fels graviert, ein paar andere können in das Neue Reich datiert werden. Die Erstveröffentlichung bearbeitet die Inschriften in einem Katalog, überträgt die Eigennamen in Hieroglyphen und Transkription und erläutert seltenere Namen. Als zweiter Fundkomplex sind die hieratischen Topfaufschriften in Assuan zu nennen, die EDEL ausgegraben hat. Sie stammen sämtlich aus der 6. – 7. Dynastie, geben Inhalt und Stifter der Töpfe wieder und stammen meist von ganz einfachen Leuten, die sich höchstens ein undekoriertes Felsgrab in der Nekropole von Assuan leisten konnten. Die meisten Töpfe sind in den dortigen Grabschächten gefunden worden, die Bestattungen sind sämtlich schon in alter Zeit beraubt gewesen. Die meisten dieser Stifter tragen keine Titel und bilden gleichsam eine Paralle zu den Graffiti in der nordnubischen Wüste. Eine Umschau in einschlägiger Literatur hat einige wesentliche Aspekte dieser Arbeit verändert. Was zunächst als Studie der Namen von HINTZE und EDEL (als Anhang) gedacht war, weil beide Listen eine überschaubare Anzahl privater Namen aus einer bestimmten Bevölkerungsschicht zusammenstellen (Karawanenführer und Expeditionsteilnehmer bei HINTZE, ganz einfache Leute aus Assuan bei EDEL) hat sich durch den Abgleich mit dem Vorrat von RANKE zu einer ausführlicheren Arbeit entwickelt, in der auch Belege aus anderen ägyptischen Quellen und Listen herangezogen wurden. Die dritte, ungleich ergiebigere Quelle nämlich sind die ausführlichen Listen der ägyptischen Personennamen von RANKE. Seine Lesungen und die Namensbedeutungen, die er für die Namen ermittelt hat, sind aufgrund falscher Ausgangsposition nicht immer korrekt. Außerdem hat er nicht berücksichtigt, daß Namen als archaisches Sprachgut viel stärker an die Tradition gebunden sind als andere religiöse oder literarische Texte, so daß unbedingt eine genaue Kenntnis des Altägyptischen erforderlich ist, um Namen – auch die des MR oder NR - zu identifizieren, geschweige denn richtig zu deuten und zu übersetzen. Eine Vertiefung und Erweiterung der Namensforschung ergiebt sich im Vergleich zu anderen Kulturkreisen und Sprachen, vor allem mit dem Deutschen, denn hier gilt das gleiche Prinzip: Personennamen sind mit das älteste Sprachgut, das im Germanischen überhaupt existiert. Hier war vor allem der erste Teil „Abhandlung“ von HEINTZE maßgeblich beteiligt und hat diese Abhandlung über den Rahmen einer rein ägyptologischen Spezialarbeit hinaus wachsen lassen. So ist eine kulturgeschichtliche Gesamtschau entstanden, die die Bedeutung der Namensforschung aufzeigt und zu weiteren Studien Anlaß gibt.