Der Himmel ist unser

Zwischen Mai 1961 und Januar 1973 werden in Nordamerika insgesamt 159 Flugzeuge entführt. Aus Bedrohung wird Routine. In den USA, zerrissen zwischen dem Vietnam-Krieg und dem Ende des Hippie-Idealismus, ziehen kommerzielle Flüge ab 1968 fast jede Woche Verzweifelte und Desillusionierte mit Waffen, Bomben und Säuregläsern an. Manche Entführer wollen in fremde Länder, andere wollen Geld, manche sind unpolitisch, andere die Gründerväter und -mütter noch heute bestehender Terrororganisationen.
Als am 2. Juni 1972 der Vietnam-Veteran Roger Holder und das Partygirl Cathy Kerkow es schaffen, den Western Airlines Flug 701 in ihre Gewalt zu bringen und mit einer halben Millionen Dollar über den Ozean zu fliehen, sieht die Nation fasziniert zu. Es wird die längste Flucht der Fluggeschichte, in der Angela Davis, Eldridge Cleaver, Jean-Paul Sartre und viel Marihuana zentrale Rollen spielen.
Dieser Raubzug ist aber mehr als die fesselnde Geschichte eines spektakuläres Verbrechens und seiner höchst ungewöhnlichen Protagonisten: Er ist ein ein Zeugnis für den Irrsinn, der eine Nation ergreifen kann, wenn Staat und Politik versagen.
New York Times 100 Notable Books of the 2013. Andrew Carnegie Medal for Excellence in Nonfiction 2014 (Shortlist).