Der Pilz am Ende der Welt von Anna Lowenhaupt Tsing | Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus | ISBN 9783957575326

Der Pilz am Ende der Welt

Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus

von Anna Lowenhaupt Tsing, aus dem Englischen übersetzt von Dirk Höfer
Buchcover Der Pilz am Ende der Welt | Anna Lowenhaupt Tsing | EAN 9783957575326 | ISBN 3-95757-532-X | ISBN 978-3-95757-532-6
Leseprobe
»Tsings Idee eines gemeinschaftlichen Überlebenskampfes von Mensch und Pilz und ihr Plädoyer für Diversität sind erfrischend unfrustriert. Das Buch macht Hoffnung, dass auch außerhalb des kapitalistischen Empire Werte wachsen.« – Silke Weber, Zeit Wissen
»Das ist nie langweilig oder pedantisch[...]« - Tobias Haberkorn, ZEIT online
»Anna Lowenhaupt Tsing gelingt es virtuos, am Beispiel des globalen Matsutake-Handels eine fundamentale Kapitalismuskritik zu formulieren.« - Tabea Grzeszyk, Deutschlandfunk Kultur
»Dieses Buch eignet sich wunderbar als Begleiter für einen geistigen Waldspaziergang, bei dem es weit mehr als Pilze zu entdecken gibt.« – Tobias Sedlmaier, NZZ am Sonntag
»Ihr Buch ist vieles gleichzeitig: ökologische Bestandsaufnahme und Kapitalismuskritik, fesselndes Nature-Writing und Monografie einer faszinierenden Pilzart, Ausleuchtung biologischer und wirtschaftlicher Verflechtungen sowie Aufforderung zu neugieriger, sinnlicher Wahrnehmung der Natur. Dabei wird sehr eindrucksvoll deutlich: Erfolgreiches Überleben ist ein Leben in Beziehungen.« - Julia Kospach, Falter
»Im Pilz findet Tsing nicht so sehr die Antwort auf die Unzulänglichkeit der zivilisatorischen Gegenwart. Aber doch ein neuen gedanklichen Rahmen für das Gruselgemälde, das sich die Menschheit zum Thema „Zukunft“ erschaffen hat.« – Meredith Haaf, Süddeutsche Zeitung
»Anna Lowenhaupt Tsing hat dem Pilz mit dem eigenartigen Geruch [...] ein außergewöhnliches, sehr gut geschriebenes Buch gewidmet.« - Eberhard Rathgeb, FAS
»[...] um die Komplexität der Wirklichkeit auch nur ansatzweise zu umfassen, bedarf es holistischer Kraftakte wie dem, der diesem inspirierenden Buch zugrunde liegt.« - Digo Chakraverty, Luxemburger Tageblatt
»[Tsing schafft es] Dinge zueinander in Beziehung zu setzen, von denen man das auf den ersten Blick nicht erwartet hätte. Nach ihrer Schilderung sind die Zusammenhänge offensichtlich und der Blick für soziale und ökonomische Verflechtungen geschärft, kurzum: Man sieht die Welt mit anderen Augen.« - August Werner, Kultur Extra
»Alle Sinne müssen wach sein, um den Matsutake im Verborgenen aufzuspüren. Anna Tsing arbeitet das Pilzfieber in wunderbaren Passagen heraus.« - Petra Wiemann, Elementares Lesen

Der Pilz am Ende der Welt

Über das Leben in den Ruinen des Kapitalismus

von Anna Lowenhaupt Tsing, aus dem Englischen übersetzt von Dirk Höfer
Das erste neue Leben, das sich nach der nuklearen Katastrophe in Hiroshima wieder regte, war ein Pilz. Ein Matsutake, der auf den verseuchten Trümmern der Stadt wuchs – einer der wertvollsten Speisepilze Asiens, der nicht nur in Japan, wo er Spitzenpreise aufruft, vorkommt, sondern auf der gesamten Nordhalbkugel verbreitet ist. Dieser stark riechende Pilz wächst bevorzugt auf von der Industrialisierung verwüsten und ruinierten Böden und ist nicht kultivierbar.
In ihrem faszinierenden kaleidoskopischen Essay geht die Anthropologin Anna Lowenhaupt-Tsing den Spuren dieses Pilzes sowie seiner biologischen und kulturellen Verbreitung nach und begibt sich damit auch auf die Suche nach den Möglichkeiten von Leben in einer vom Menschen zerstörten Umwelt. Sie erzählt Geschichten von Pilzsammlern, Wissenschaftlern und Matsutake-Händlern und öffnet einen neuen und ungewohnten Blick auf unsere kapitalistische Gegenwart. Denn eigentlicher Gegenstand ihrer preisgekrönten und in viele Sprachen übersetzten Erzählung ist die Ökologie des Matsutake, das Beziehungsgeflecht um den Pilz herum, als pars pro toto des Lebens auf den Ruinen des Kapitalismus, das ein Leben in Beziehungen sein – oder aber nicht sein wird.