10% aller Familien sind Patchworkfamilien – Familien, in denen mindestens
ein Kind aus einer früheren Beziehung eines der Elternteile
stammt. Vor dieser gesellschaftlichen Realität können wir die Augen
verschließen – oder wir können versuchen, mit der neuen Familiensituation
vernünftig umzugehen. Patchworkfamilien können genauso
glücklich oder unglücklich sein wie „normale“ Familien:
Es kommt
immer darauf an, was man daraus macht.
Die Kinder haben in dieser Situation meist keine Handlungsoption,
sind der Dynamik damit ausgeliefert. Oft werden sie als „kleine Erwachsene“
überfordert, oder aber es wird versucht, alles von ihnen
fernzuhalten. Dabei ist es das Wichtigste, den Kindern altersadäquat
Sicherheit zu vermitteln. Kinder akzeptieren Entscheidungen oft
überraschend problemlos, wenn wir sie ihrer Entwicklung entsprechend
einbeziehen. Wichtig ist, dass auch die „alte“ Familie mitgedacht
wird, sie ist Teil des Systems. Auf diesen Aspekt legt die Autorin
besonderen Wert: Nichts und niemand kann auf Dauer ohne
Schaden ausgeblendet werden.
Fundierte Informationen zur Rolle von Liebe und Macht, zu den
rechtlichen Aspekten, der Funktion der Institutionen und nicht zuletzt
Interviews mit Betroffenen mit konkreten Ratschlägen zum Umgang
mit den Herausforderungen des Patchwork-Alltags machen
das Buch zu einem einfühlsamen und kompetenten Ratgeber.
