Räume öffnen sich von Carsten Kretschmann | Naturhistorische Museen im Deutschland des 19. Jahrhunderts | ISBN 9783050047829

Räume öffnen sich

Naturhistorische Museen im Deutschland des 19. Jahrhunderts

von Carsten Kretschmann
Buchcover Räume öffnen sich | Carsten Kretschmann | EAN 9783050047829 | ISBN 3-05-004782-8 | ISBN 978-3-05-004782-9
„Die vorliegende Arbeit ist wichtig und jedem Fachmann zur Lektüre empfohlen!“ G. Wahlefeld in: Zentralblatt für Geologie und Paläontologie, 5/6, 2009 "Kretschmann's book provides intriguing insights into the development of museum practices throughout the nineteenth century. This is a conscientious book whose author forbids himself unsubstantianted specultations on subjects such as audience reactions when his source material yields no convicing clues. As the work's strenght rests in its painstaking reconstruction of a host of biographies and institutional transformations, it would have benefited from a more assertive conceptual approach.„ Bernhard Rieger in: Bulletin, vol. XXX, Mai 2008, no.1 “Carsten Kretschmann has written an intriguing and timely work that fits well into an ever-expanding body of historical literature on the growth of German museums of the late nineteenth and early twentieth century.„ Rainer Buschmann in: sehepunkte, 07/2007 “Kretschmanns Arbeit [...] liest sich über weite Strecken spannend. Handelnde Personen werden in engem Bezug zur gesellschaftlichen Situation der Zeit beschrieben. Die Studie erschließt wissenschaftsgeschichtliches Neuland und erhellt über die Entwicklung der Naturwissenschaften des 19. Jahrhunderts hinausreichende Hintergründe.„ Klaus Herrmann in: Das Historisch-Politische Buch, 55. Jg. (2007), Heft 3 “Beim Lesen dieses Buches über die Geschichte deutscher Naturkundemuseen kommt man erst einmal aus dem Staunen nicht mehr heraus [...].„ Julia Voss in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Juni 2006 “Aufgrund der Repräsentativität und Bedeutung der ausgewählten naturhistorischen Museen kann die Untersuchung [...] als erste Synthese zur Geschichte der Naturhistorischen Museen in Deutschland des 19. Jahrhunderts angesehen werden.„ Martin Nissen in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 10/2006 “Anders als heute galten die naturhistorischen Museen ... zu ihrer Blütezeit keinesfalls als rückwärts gewandte Institutionen, sondern als Wissenspeicher, dem eine ordnende und in die Zukunft projizierende Funktion zukam. Es sind diese Kontexte - Medienrevolution, Wandel der Öffentlichkeit und die Dynamik der Naturwissenschaften mit den ihrer Popularisierung inhärenten Zukunftsversprechen -, die die Studie weit über den engen Kreis der Museumsexperten und Wissenschaftshistoriker interessant machen." Thomas Großbölting in: H-Soz-u-Kult, November 2006

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Naturhistorische Museen im Deutschland des 19. Jahrhunderts

von Carsten Kretschmann
Von der „Allmacht der Naturwissenschaft“ war im Deutschland des 19. Jahrhunderts vielerorts die Rede - auch und gerade in den Naturhistorischen Museen, die sich nicht nur als Inbegriff der modernen Welt, sondern geradezu als Manifestation der Bildungsidee verstanden. Schon in der Humboldtzeit hatten sie als Ort gegolten, an denen der einzelne Besucher sich selbst bilden und durch diese Selbstbildung auch die Entstehung einer neuen, bürgerlichen Gesellschaft befördern könne. Seit der Jahrhundertmitte geriet dieses Modell in die Krise: Die beschleunigte Spezialisierung innerhalb der Naturwissenschaft drängte auf eine Professionalisierung der Museumsarbeit. Zugleich sahen sich die Museen nun einem Massenpublikum gegenüber, das nicht mehr ohne weiteres dem Ideal der Selbstbildung zu folgen vermochte. Die Öffentlichkeit wandelte sich - und das Museum mit ihr. Die Studie fragt nach den Etappen dieses Wandlungsprozesses, in dem sich die Popularisierung als neue und erfolgreiche Form der Wissenskommunikation etablierte. In ihr wurden kulturelle Leitbilder ausgehandelt, die den Bedürfnissen einer durch den rapiden sozialen Wandel vielfach verunsicherten Öffentlichkeit Rechnung trugen. Auf diese Weise kam den Naturhistorischen Museen eine wichtige Ordnungsfunktion innerhalb der Gesellschaft zu.