In der Arena der preußischen Verfassungsdebatte von Karsten Holste | Adlige Gutsbesitzer der Mark und Provinz Brandenburg 1806-1847 | ISBN 9783050064512

In der Arena der preußischen Verfassungsdebatte

Adlige Gutsbesitzer der Mark und Provinz Brandenburg 1806-1847

von Karsten Holste
Buchcover In der Arena der preußischen Verfassungsdebatte | Karsten Holste | EAN 9783050064512 | ISBN 3-05-006451-X | ISBN 978-3-05-006451-2

„Dennoch gelingt es Holste, eine Fülle von ungedruckten Quellen zu erschließen und dadurch den Gesinnungswandel führender Adliger von einer altständisch geprägten prinzipiellen Opposition gegen den Aufbau eines modernen preußischen Staates hin zu einer Kooperation mit der Berliner Zentrale im Rahmen der Verfassung zu erleuchten. Er leistet damit implizit einen interessanten Beitrag zur Geschichte des Konservativismus in Preußen und explizit einen wertvollen Beitrag zur Erforschung der Geschichte des märkischen Adels in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.“
Wolf Nitschke in: FBPG N. F. 26 (2016) 1

In der Arena der preußischen Verfassungsdebatte

Adlige Gutsbesitzer der Mark und Provinz Brandenburg 1806-1847

von Karsten Holste
Wie reagierten adlige Gutsbesitzer in der Mark und späteren Provinz Brandenburg auf die Verfassungsplanungen für die preußische Monarchie zu Beginn des 19. Jahrhunderts? Bislang ist die Geschichtsschreibung meist davon ausgegangen, dass sie die Pläne grundsätzlich bekämpft und vormoderne Herrschaftsstrukturen verteidigt hätten. Karsten Holstes Untersuchung verdeutlicht nun, dass ihre Politik weder von vornherein verfassungsfeindlich ausgerichtet war noch uneingeschränkt auf den Erhalt der überlieferten ständischen Ordnung zielte. Der Autor betrachtet die Auseinandersetzungen um Verfassung und politische Repräsentation als Arena, in der adlige Gutsbesitzer nicht nur mit anderen Akteuren um politische Einflussmöglichkeiten rangen, sondern zugleich versuchten, ihren Anspruch auf Anerkennung als relevante politische Kraft in neuer Form zu begründen. In ihrer Argumentation lässt sich ein tiefgreifender Bedeutungswandel von Adel, Ständen und Gutsbesitz nachweisen, der eine Grundlage dafür bildete, dass sie auch nach der preußischen Reformzeit eine besondere politische Rolle für sich beanspruchen konnten. Dass adlige Gutsbesitzer zunehmend dazu übergingen, sich als geborene Verteidiger einer partizipationsfeindlichen staatlichen Ordnung zu inszenieren, ist daher weniger ein Zeichen für ein vormodernes Politikverständnis als vielmehr für eine erfolgreiche Anpassung an die Veränderungen des politischen Diskurses und der Herrschaftspraxis.