Geschichte, Ethik und Religion im Anschluß an Kant von Rudolf Langthaler | Philosophische Perspektiven "zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz" | ISBN 9783055016103

Geschichte, Ethik und Religion im Anschluß an Kant

Philosophische Perspektiven "zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz"

von Rudolf Langthaler
Buchcover Geschichte, Ethik und Religion im Anschluß an Kant | Rudolf Langthaler | EAN 9783055016103 | ISBN 3-05-501610-6 | ISBN 978-3-05-501610-3

„[...] Langthalers Werk [steckt] voller interessanter Beobachtungen, Motiv-Verknüpfungen und systematisch bedenkenswerter Positionen. Sein Anspruch, über ein philosophiegeschichtliches Interesse hinaus nach dem systematischen Ertrag der Religions-und Geschichtsphilosophie Kants zu suchen, zeichnet Langthaler als originellen philosophischen Denker aus. „Im Anschluss an Kant“ zu denken, ist zweifellos gewinnbringender als Kant bloß zu rekonstruieren. Leser, die über einen langen Atem verfügen und sich auf eine außergewöhnliche Sprache einzustellen bereit sind, werden aus der Lektüre großen Nutzen ziehen."
Matthias Hoesch in: Kant-Studien 2 / 108 (2017)

Geschichte, Ethik und Religion im Anschluß an Kant

Philosophische Perspektiven "zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz"

von Rudolf Langthaler
„Zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz“ - dieses Diktum Kants gibt gleichermaßen die kritischen Intentionen der kantischen Geschichtsphilosophie wie auch seiner Religionsphilosophie in äußerster Kürze und dennoch prägnant wieder. Demgemäß verfolgt der erste Teil des Buches Kants Begründung eines „geschichtlichen Hoffnungsbegriffs“ und die darin leitenden Ideen des Rechtsfortschritts und des „ewigen Friedens“ (als das „höchste politische Gut“). Wenngleich diese maßgebenden Perspektiven in Kants geschichtsphilosophischen Schriften zweifellos im Vordergrund stehen, so sollen demgegenüber jedoch vor allem jene latent vorhandenen Anknüpfungspunkte und Ansätze zu einem kritischen Geschichtsdenken bei Kant und das darin leitende „gegenläufige“ Vernunftinteresse freigelegt werden. Dabei werden in Kants Denken Bezüge erkennbar, die solche verborgenen geschichtsphilosophischen Aspekte in bemerkenswerter Nähe zu Walter Benjamins berühmtem geschichtsphilosophischen Motiv, „die Geschichte gegen den Strich zu bürsten“, erscheinen lassen. Eine andere Akzentuierung gewinnt jenes Diktum Kants freilich im Kontext seiner kritischen Religionsphilosophie. Die Begründung eines über das Anspruchsniveau der Tugendpflichten erweiterten „Standpunktes der Freiheit“ (der Idee des „Übersinnlichen in uns“) modifiziert zugleich den von Kant beabsichtigten Nachweis, „dass Moral unumgänglich zur Religion führt“, und erlaubt so eine religionsphilosophische Erweiterung und Differenzierung des Hoffnungshorizontes. Dergestalt gewinnt nicht nur Kants „Weltbegriff der Philosophie“ neue Konturen – auch auf Kants Idee einer „authentischen Theodizee“ fällt damit noch einmal ein neues Licht – „zwischen skeptischer Hoffnungslosigkeit und dogmatischem Trotz“.