Die ‚engagierte Literatur‘ und die Religion von Christian Sieg | Politische Autorschaft im literarischen Feld zwischen 1945 und 1990 | ISBN 9783110528077

Die ‚engagierte Literatur‘ und die Religion

Politische Autorschaft im literarischen Feld zwischen 1945 und 1990

von Christian Sieg
Buchcover Die ‚engagierte Literatur‘ und die Religion | Christian Sieg | EAN 9783110528077 | ISBN 3-11-052807-X | ISBN 978-3-11-052807-7

„Die Studie bietet sowohl aus literaturgeschichtlicher Perspektive als auch in literaturtheoretischer Hinsicht viel Neues. Sie erfüllt als eines der wenigen Bücher der letzten Jahre das lange schon formulierte Desiderat eines umfassenden historisch-systematischen Vergleichs von Autorschaftsmodellen. Damit wird zugleich eine Typologie entworfen, die durch ihre Vielfalt und theoretische Avanciertheit überzeugt und damit auch über den Zusammenhang von Engagement und Religion hinaus für die Literaturgeschichtsschreibung Bestand haben wird.“
Jeanine Tuschling-Langewand in: Informationsmittel (IFB ) : digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft [#5825] http://informationsmittel-fuer-bibliotheken. de/showfile. php? id=9066

„Christian Sieg zeigt gekonnt die Beziehungen politischer Autorschaft zur Religion und nebenbei die Überlegenheit von Pierre Bourdieus Literatursoziologie“
Markus Joch in: literaturkritik. de, 09.04.2018, https://literaturkritik. de/public/rezension. php? rez_id=24357

„Die Studie erweitert bisherige Debatten zum Verhältnis von Politik und Literatur, die sich vor allem den darin behandelten zeitgenössischen Diskursen annehmen, um eine produktive und methodisch anschlussfähige Perspektive.“
Anna Hampel in: Germanistik 59/1-2 (2018), 370-371

Die ‚engagierte Literatur‘ und die Religion

Politische Autorschaft im literarischen Feld zwischen 1945 und 1990

von Christian Sieg

Wie kann das Politische der ‚engagierten Literatur‘ der Nachkriegszeit gefasst werden? Weder der Verweis auf den Begriff ‚Engagement‘ noch die Auflistung der Diskurse, in denen sich die Nachkriegsliteratur politisch positioniert hat, beantwortet diese Frage. Die vorliegende Studie entwickelt auf der Grundlage von Pierre Bourdieus Feldtheorie einen literatursoziologischen Autorschaftsbegriff und zeigt auf, wie die Inszenierung von Autorschaft der Literatur eine politische Funktion zuschreibt. Für die Legitimation ihrer Literatur greifen ‚engagierte‘ Autorinnen und Autoren in ihren literarischen Texten auf gesellschaftlich anerkannte Kulturmuster zurück. Von der Kirchenkritik der 1950er- bis zur apokalyptischen Rhetorik der 1980er-Jahre beziehen sie sich in diesem Sinne insbesondere auf religiöse Motive, Narrative und Diskurse. Erst die Analyse der von der literaturwissenschaftlichen Forschung bislang lediglich am Rande thematisierten Funktion der Religion für politische Autorschaft erlaubt es, den politischen Gehalt der Nachkriegsliteratur ganz zu erschließen.