Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt | Analyse und Argumente | ISBN 9783322975072

Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt

Analyse und Argumente

herausgegeben von Christoph Butterwegge und Georg Lohmann
Mitwirkende
Herausgegeben vonChristoph Butterwegge
Herausgegeben vonGeorg Lohmann
Buchcover Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt  | EAN 9783322975072 | ISBN 3-322-97507-X | ISBN 978-3-322-97507-2

Jugend, Rechtsextremismus und Gewalt

Analyse und Argumente

herausgegeben von Christoph Butterwegge und Georg Lohmann
Mitwirkende
Herausgegeben vonChristoph Butterwegge
Herausgegeben vonGeorg Lohmann
Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt sind nicht nur ein Problem der Jugend, auch wenn das Phänomen vor allem bei jungen Männern besonders spektakulär in Erscheinung tritt und sich die Aufmerksamkeit seit geraumer Zeit sehr stark darauf konzentriert. Morde an Migrant(inn)en, aber auch Nichtsesshaften und Obdachlosen; Schändungen jüdischer Einrichtungen; Skinhead-Konzerte mit Musik voller Menschenverachtung und Hass; Mas senaufmärsche neofaschistischer Parteien und Organisationen sind beinahe alltäglich geworden. Nach dem Bombenanschlag von Düsseldorf, bei dem am 27. Juli 2000 zehn Aussiedler/innen, davon die meisten Juden, zum Teil schwer verletzt wurden, nahm die Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus in den Medien und der politischen Öffentlichkeit unseres Landes zum ersten Mal seit fast zehn Jahren wieder breiten Raum ein. Auch wenn nicht nochmals Menschenketten gebildet, sondern eher prominente Zeitgenossen und Trend setter angehalten wurden, ihr „Gesicht zu zeigen“ , war nunmehr vielen Bür ger(inne)n bewusst, dass sie selbst etwas tun müssen, um der rechten Gewalt Einhalt zu gebieten. Übereinstimmung herrscht darüber, dass die Schule und die politische Weiterbildung zu den Stützen im Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassis mus und (Jugend-) Gewalt gehören sollten. Ohne die Verantwortung von Bil dungs- und Erziehungsinstitutionen für eine demokratische Ausrichtung der Jugend zu leugnen, muss betont werden, dass (Sozial-)Pädagogik ohnmächtig ist, wenn die Politik versagt. Es genügt nicht, die Rolle der politischen Bil dung für ein „friedliches Zusammenleben der Kulturen“ und die „Stabilität der parlamentarischen Demokratie“ in Sonntagsreden zu beschwören, wenn man nicht bereit ist, im alltäglichen Verteilungskampf dereinzelnen Fachres sorts um knappe Haushaltsmittel die dafür benötigten Ressourcen bereitzu stellen.