Die Nationalisierung der Volksschule. von Andrea Meissner | Geschichtspolitik im Niederen Schulwesen Preußens und des deutschsprachigen Österreich, 1866 bis 1933/38. | ISBN 9783428527496

Die Nationalisierung der Volksschule.

Geschichtspolitik im Niederen Schulwesen Preußens und des deutschsprachigen Österreich, 1866 bis 1933/38.

von Andrea Meissner
Buchcover Die Nationalisierung der Volksschule. | Andrea Meissner | EAN 9783428527496 | ISBN 3-428-52749-6 | ISBN 978-3-428-52749-6
„Meissners umfangreiche, auf dem komplexen historischen Quellentypus Schulbuch basierende Monographie kann zweifellos als wichtiger Beitrag zur Nationalismusforschung qualifiziert werden.“ Gerald Grimm, in: MIÖG 119, Heft 3-4 (2011)

Die Nationalisierung der Volksschule.

Geschichtspolitik im Niederen Schulwesen Preußens und des deutschsprachigen Österreich, 1866 bis 1933/38.

von Andrea Meissner
Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage, wie die historische Wissensvermittlung an den Volksschulen Preußens und des deutschsprachigen Österreich zur Popularisierung nationaler Selbstbilder beitrug. Lese- und Geschichtsschulbücher sowie Schulfeiern werden dabei in doppelter Perspektive analysiert: Zum einen als Manifestationen von Geschichtspolitik vor dem Hintergrund pädagogisch-professioneller und staatlicher Interessen; zum anderen als raffiniert gestaltete Massenmedien und Inszenierungen, die intensiv rezipiert wurden. Andrea Meissner greift die für die Nationalismusforschung entwickelten kulturgeschichtlichen Methoden auf, indem sie die mythische und emotionale Aufladung von Gründungserzählungen, Heldengestalten, Feindbildern und Kollektivbegriffen analysiert. Mit dem Vergleich von Preußen und dem deutschsprachigen Österreich erfasst sie die Vielfalt der Vorstellungen von der deutschen Nation und zeichnet eine ambivalente Beziehungsgeschichte nach. Der breit angelegte Zeitrahmen erlaubt es, die langfristige Etablierung bestimmter Nationsvorstellungen, aber auch Umdeutungen und Radikalisierungsprozesse zu verfolgen. Relevant sind hierbei vor allem die hohe Bedeutsamkeit von Kriegsmythen, die Leitbilder von Freiheit, Teilhabe und nationaler Einheit transportierten, ebenso wie der Aufstieg des Volksbegriffs, der zugleich demokratisch und „völkisch“ deutbar war.