Schonungslos berichtet Lessing von einer gescheiterten Mutter-Tochter-Beziehung [...] und dem Versuch [...] sich gegen die Pläne der Mutter zu wehren.
Was wäre gewesen, wenn …? Doris Lessing spielt mit dieser Frage und streicht den Ersten Weltkrieg kurzerhand aus der Geschichte.
Alfred und Emily, das sind Doris Lessings Eltern: der Vater kriegsversehrt und traumatisiert, die Mutter zeit ihres Lebens verbittert, weil das Schicksal es nicht gerade gut mit ihr meinte. Die Autorin schreibt in diesem wunderbaren Buch die Geschichte einfach um und erschafft für ihre Eltern ein Leben jenseits von Krieg und Entbehrung. In ihrer Fiktion erfüllt sie dem Vater seinen Herzenswunsch, eine Farm im ländlichen England zu bewirtschaften, und ihrer Mutter gibt sie die Möglichkeit, sich nach und nach zu einer unabhängigen Frau mit einer wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe zu entwickeln. So großartig und anrührend dieses Gedankenspiel auch ist, kommt Doris Lessing nicht umhin, den schönen Traum im zweiten Teil ihres Buches mit der Realität zu konfrontieren - und sie erzählt, wie es wirklich war.