Orthographie und Innovation. Die Segmentierung des Wortes im 16. Jahrhundert (E-Book) von Anja Voeste | ISBN 9783487400105

Orthographie und Innovation. Die Segmentierung des Wortes im 16. Jahrhundert (E-Book)

von Anja Voeste
Buchcover Orthographie und Innovation. Die Segmentierung des Wortes im 16. Jahrhundert (E-Book) | Anja Voeste | EAN 9783487400105 | ISBN 3-487-40010-3 | ISBN 978-3-487-40010-5

Orthographie und Innovation. Die Segmentierung des Wortes im 16. Jahrhundert (E-Book)

von Anja Voeste
„Der ideenreiche und in gleicher Weise theorie- und materialbezogene Untersuchungsgang [bietet] eine neue Fülle von Beobachtungen und Perspektiven, die weiteren Untersuchungen auf diesem Gebiet wichtige Impulse geben können. Nicht zuletzt aber ist der Arbeit ein fruchtbarer Brückenschalg von der synchronen Schriftlinguistik zur historischen Orthographieforschung gelungen, der hoffentlich die beiden Disziplinen dauerhaft verbinden wird.“ ( Arnd Mihm, Zeitschrift für Dialektologie und Lingusitik, 2/2010)
Für die Entwicklung der deutschen Orthographie war das 16. Jahrhundert ein Zeitraum von entscheidender Bedeutung: Damals bildeten sich die bis heute leitenden Schreibprinzipien heraus. Die im Spätmittelalter noch vorherrschende phonographische Verschriftlichung wurde von der Kodierung suprasegmentaler Einheiten – Morphemen und Silben – abgelöst. Bedingung der Möglichkeit des Experimentierens mit den Wortkörpern war eine aus dem Alternanzgebot erwachsende Lizenz, ja Nötigung zur Innovation. Das ästhetisch motivierte Basteln an den Wortschreibungen, nicht Unsicherheiten oder Zufälle waren für das hohe Maß an graphischer Varianz verantwortlich. Doch schon während dieses „Jahrhunderts der Innovation“ dämmten von der Rationalisierung im Druckhandwerk ausgehende technische Zwänge die ästhetisch motivierte Variantenvielfalt wieder ein. Es überlebten lediglich jene neuen Schreibungen, die als Ausweis druckhandwerklicher Professionalität interpretiert wurden und die zudem das Leserinteresse an leichterer Dekodierbarkeit bedienten. Die Autorin verfolgt die Entwicklung und Durchsetzung dieser Neuerungen in einer Zusammenführung von sprachhistorischer Empirie und schriftlinguistischer Theorie.