Fußball im deutsch-französischen Grenzraum Saarland/Moselle 1900–1952 von Bernd Reichelt | Eine transnationale Geschichte politischer Inszenierung und sportlicher Emanzipation | ISBN 9783515108942

Fußball im deutsch-französischen Grenzraum Saarland/Moselle 1900–1952

Eine transnationale Geschichte politischer Inszenierung und sportlicher Emanzipation

von Bernd Reichelt
Buchcover Fußball im deutsch-französischen Grenzraum Saarland/Moselle 1900–1952 | Bernd Reichelt | EAN 9783515108942 | ISBN 3-515-10894-7 | ISBN 978-3-515-10894-2
Inhaltsverzeichnis
Leseprobe 1

Fußball im deutsch-französischen Grenzraum Saarland/Moselle 1900–1952

Eine transnationale Geschichte politischer Inszenierung und sportlicher Emanzipation

von Bernd Reichelt

Geprägt von Bergbau und Industrie war der saarländisch-lothringische Grenzraum über viele Jahrzehnte hinweg der Spielball zweier Nationen. Dies betraf zugleich den Fußballsport, der sich dort seit der Jahrhundertwende entwickelte und der von jeher eng verflochten war mit Gesellschaft, Politik und Wirtschaft. Je dynamischer sich Professionalisierungs- und Kommerzialisierungstrends im Sport selbst gestalteten, desto mehr wurde das Spiel zu einem Inszenierungsraum sozialer, politischer und ideologischer Entwürfe. Sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite sollte der populäre Fußball die jeweilige Nation repräsentieren und festigen. Politische Inszenierungen fanden sich in der Zwischenkriegszeit ebenso wie auch während des Zweiten Weltkriegs im sogenannten Sportgau Westmark und im Saarland der Nachkriegszeit. Zugleich waren die Vereine jedoch von ihren Anfängen an aktive gesellschaftliche und sportpolitische Akteure, die eigene Interessen und Ziele verfolgten. Trotz aller Unterschiede war die Handlungsmaxime der Vereine darauf ausgerichtet, sportlich erfolgreich zu sein. Dass aus diesem Vereinspragmatismus sowohl widerständiges als auch opportunistisches Verhalten resultieren konnte, war dabei kein Widerspruch, sondern entsprang dem Selbstverständnis der Fußballvereine.