Lyophilia von Ann Cotten | ISBN 9783518761113

Lyophilia

von Ann Cotten
Buchcover Lyophilia | Ann Cotten | EAN 9783518761113 | ISBN 3-518-76111-0 | ISBN 978-3-518-76111-3
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Frankfurter Allgemeine Zeitung: Für die große Arbeit, [angeblich weltläufige] Redensarten in Spekulation aufzulösen, sollte sich die deutschsprachige Literaturgeschichtsschreibung beizeiten das Wort ›cottenesk‹ angewöhnen; sie wird es noch brauchen.

DIE ZEIT: ... einfach große Literatur.

Frankfurter Rundschau: Ann Cottens Sprache ist das Besondere auch an diesem Band. Sie changiert gekonnt zwischen wissenschaftlichem Sprech und anglizismengetränkter Alltagskonversation. Dabei erhält sich die Sprache durch äußerste Präzision und Unvorhersehbarkeit ihre Frische ...

taz. die tageszeitung: Ann Cotten strotzt vor intellektueller Kraft und Einfallsreichtum.

MDR: Mit ihrem neuen Buch bestätigt Ann Cotten ihren Ruf, einer literarischen Avantgarde und Experimentierlust zu folgen, die sich in unkonventionellen, versponnenen und zugleich höchst originellen Erzählungen straff Richtung Zukunft bewegt.

ORF: Drogen, Rausch, Ökonomie, Dichtung, Philosophie – alles was Ann Cotten angreift wird zu Ann Cotten!

Missy Magazine: Man muss es lesen. Am besten im ersten Licht des Tages, auf nüchternen Magen.

ekz.bibliotheksservice: Bisweilen ist Cotten zu clever, bisweilen zu stur, aber am Ende siegt immer ihr Erzähltalent. Gern empfohlen!

Lyophilia

von Ann Cotten

Ann Cotten ist erwachsen geworden, was uns ein Stück weit in die Zukunft katapultiert. Sie behauptet, nur mehr konstruktiv am Funktionieren eines vernünftigen Lebens für möglichst alle interessiert zu sein. Ganz der menschenfreundliche Roboter, quasi. Aber ihre seltsam labyrinthische, allzu respektvolle Art, mit Problemen umzugehen, zeugt noch von den Erfahrungen, die sie als junge Lyrikerin sammeln konnte.

In Proteus wird der ewigjugendliche Protagonist zusammen mit seiner Geliebten, einer slowenischen Erfolgspolitikerin mit zwei Kindern, in ein Paralleluniversum exportiert, in dem jede Überlegung Realität wird.

Indessen halten sich die alternden Bewohnernnnie des kurz nach Eröffnung bankrott erklärten Siedlungsasteroiden Amore (KAFUN) an Klischees und Running Gags fest, um einen Halt gegen die Trauer zu finden, die eine größere Gefahr darstellt als Internetlosigkeit, kosmische Strahlung und humanitäre Instantnudeln zusammen. Eine antigoneische Mission rettet die Helden vor der Versumpfung im eigenen Überleben.

Eine Sammlung von Erzählungen wie ein Schuss ins Knie. Was Ann Cotten die letzten Jahre etwas hochstaplerisch als »Science Fiction auf Hegelbasis« angekündigt hat, ist jetzt gekommen. Lyophilia erinnert an Tarkowskijs Special Effects: eine Formulierung, vor eine Wirklichkeit gehalten, und plötzlich wird präzise, was sonst in der Form eines dumpfen Ahnens herumvegetiert. Und wo der mögliche Realismus aufhört, fließt heiß und pochend Emotion heraus.